Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

— 115 — 
Dinge ist folgender: England und Frankreich halten an 
der Schleilinie fest, Frankreich will die Befragung der Bevöl- 
kerung im Süden der Demarkationslinie; ich habe dagegen 
vorgeschlagen, eine südliche und eine nördliche Demarkations= 
linie zu ziehen und das dazwischenliegende Gebiet zu be- 
fragen; Frankreich, nicht abgeneigt, hat als nördliche Demar- 
kationslinie Gelting-Bredstedt vorgeschlagen; ich habe heute 
telegraphiert und die Linie Flensburg-Bredstedt in Vorschlag 
gebracht.“ 
Der Herzog machte hiergegen die eindringlichsten Vorstel- 
lungen, sowohl im allgemeinen, wie im speziellen, was die 
Frisischen Distrikte betrifft. 
Biemarck meinte, auch eine Linie von Flensburg-Tondern, 
ersteres südlich, letzteres nördlich der Demarkationslinie müsse 
erreicht werden. 
Bismarck setzte dem Herzog des Weiteren auseinander, 
daß man nicht mehr fordern dürfe, als man erreichen könne, 
ferner wie schwierig die Lage der Dinge sei; daß man nicht 
Preußen für Sundewitt opfern könne, daß der Haupterfolg 
darin läge, daß die preußische Armee geprüft sei und den 
Sieg errungen habe. · 
Der Herzog: „Würden nicht Demonstrationen aus den 
nördlichen Distrikten gewünscht?“ 
Bismarck: „Zedlitz hat Ordre, durch die Finger zu 
sehen; auf Oesterreich ist in demselben Sinne gewirkt.“ 
Der Herzog: „Wichtiger noch ist die Absetzung dänischer 
Beamten, namentlich Heltzens.“ 
Biesmarck: „A propos von Beamten, ich muß mich über 
die Beamten aussprechen, welche sich in der Herzoglichen Regie- 
rung befinden. Die preußische Regierung würde sich schon 
früher in Beziehung gesetzt haben zur herzoglichen Regierung, 
wenn diese Beamten nicht wären. Ich kenne Samwer und 
Francke nicht, sie stehen im Dienste des Herzogs von Coburg, 
g*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.