Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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Ihrem vertrauten Verhältnis zum Kronprinzen habe ich ge— 
glaubt, daß es das Richtigste sein würde, wenn der Kronprinz 
und Eure Durchlaucht sich über die verschiedenen Punkte aus- 
sprächen und verständigten, und diese Punkte sowohl was die 
Herzogtümer als was Preußen betrifft, in einem schriftlichen Ue- 
bereinkommen zwischen dem Kronprinzen und Eurer Durch- 
laucht niedergelegt würden. Seitens Preußens wird auszu- 
sprechen sein, daß man das möglichst beste Resultat aus der 
schleswig-holsteinischen Sache für den Herzog zu erstreben suchen 
wird. Es kann dieses selbstverständlich nicht den Charakter 
eines Staatsvertrages haben, da Eure Durchlaucht noch nicht 
in der Lage sind, Staatsverträge abschließen zu können; es 
würde mehr den Charakter eines Exposé haben. Der König 
legt großes Gewicht auf die Militär-Konvention, ich weit 
weniger; ebenso ist der eventuelle Beitritt zum Zollverein 
eine Frage, welche zur Zeit noch im Hintergrunde steht. 
Ich lege alles Gewicht auf den Marinekanal in Verbindung 
mit der Marinestation und dem Marinehafen. Nach dem 
Urteil des Baurat Lentze wird dieser Kanal von Brunsbüttel 
nach Eckernförde gehen. Ich wünsche nur für Preußen die 
Leitung dieses Kanalbetriebes, gewissermaßen ein Servitut, 
wie es bei den Eisenbahnen der Fall ist, deren Verwaltung in 
Händen des Staates ist. Ferner wünsche ich an beiden Mün- 
dungen des Kanals die Abtretung des erforderlichen Grund 
und Bodens an Preußen zur Anlage von zwei Schlössern, 
bei Brunsbüttel mehr zur Verteidigung gegen die See, bei 
Eckernförde zur Verteidigung gegen Land und See. Die Flotte 
wird dann im Kanal liegen können; einen eigentlichen Kriegs- 
hafen will ich nicht; bei Rendsburg würden die Schiffe ein- 
frieren; der Bau von Festungswerken bei Rendsburg wird 
dann überhaupt überflüssig sein; drei Festungen zu bauen ist 
zu teuer, die Schlösser müssen dann preußische Besatzung haben.
	        
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