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Ein solcher Vorschlag, bei Glückstadt ein derartiges Schloß zu
bauen, ist mir schon durch Herrn v. Ahlefeldt gemacht worden,
und zwar ist dabei von einer Gebietsabtretung etwa in der
Größe des Gebiets von Hamburg gesprochen worden.“
Der Herzog: „Dies muß jedenfalls eine Verwechslung
sein; Herr v. Ahlefeldt hat keinenfalls diese Sache zur
Sprache gebracht, ich höre hier zum ersten Mal etwas von
diesem Gedanken.“
Bismarck: „Mögglicherweise ist der Vorschlag von anderer
Seite gemacht worden. Die Kriegskosten werden die Herzog-
tümer wahrscheinlich zu tragen haben; Preußen hat noch
keine Forderung gestellt; Oesterreich dagegen die Rückerstat-
tung der jetzigen Kosten, sowie von 1851 und 1852 gefordert.“
Der Herzog: „Mir scheint ein Abkommen, wie Sie es in
Aussicht stellen, nicht der Billigkeit entsprechend; einerseits
gibt Preußen durchaus keine Garantie für die Größe des
Territoriums, welches für mich gewonnen werden soll, anderer-
leits soll ich mich verpflichten, wenn mir auch nur ein Fetzen
meines Erbes bliebe, die bedeutendsten Lasten und Servituten
auf dieses Land zu übernehmen und noch Abtretungen von
demselben zu machen. Meine Stellung würde durch ein solches
Abkommen von vornherein völlig ruiniert sein und mir würde
in einem solchen Falle vielleicht nichts übrig bleiben als eine
solche Erbschaft gar nicht erst anzutreten.“
Bismarck: „Es ist unmöglich die Grenzen jetzt genau zu
bestimmen, man wird möglichst viel zu erreichen suchen, selbst
falls die Linie Schlei-Husum akzeptiert werden würde, wird der
Kanal nach Eckernförde gesichert sein. Das Verlangen nach
Gebietsabtretung scheint mir durchaus nicht unangemessen:
Niemand wird sich wundern, wenn Preußen Lauenburg für
sich in Anspruch nähme, welches viel größer ist als diese Ge-
biete, und dennoch tut Preußen dies nicht. Preußen muß