Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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mit Koburg abgeschlossene Militär-Konvention geht in man- 
chen Punkten zu weit; es würden daher meinerseits Abände- 
rungen einer gleichartigen Konvention gewünscht werden. Ich 
kann überhaupt mit dergleichen Bedingungen nur vor den 
Landtag treten, wenn ich die vollen Herzogtümer oder doch 
wenigstens die Grenze von der EGjenner Bucht ab, nördlich 
Apenrade erhalte, sonst nicht. Schimpfliche Bedingungen 
kann ich nicht annehmen. Als solche bezeichne ich eine süd- 
lichere Grenze als die genannte; Schulden für Kriegskosten 
zu übernehmen, und dann noch Landabtretungen: mit einem 
solchen System kann ich nicht vor den Landtag und vor das 
Volk treten. Suchen Sie doch mehr mein Herz zu gewinnen, 
als mich durch feste Abmachungen zu binden; dann werde 
ich preußische Politik machen.“ 
Bismarck: „Wir haben gehofft, Ihr Herz schon gewonnen 
zu haben.“ 
Der Herzog: „Die Herzogtümer haben Preußen nicht 
gerufen; ohne Preußen würde der Bund die Befreiung der 
Herzogtümer mit mehr Leichtigkeit unter weniger lästigen 
Bedingungen bewirkt haben. — Sind Sie denn auch über 
die an mich zu machenden Zumutungen mit Oesterreich einig? 
Dies scheint mir unbedingt erforderlich.“ 
Bismarck: „Bisher sind wir mit Oesterreich noch nicht 
einig. Wir werden aber unter allen Umständen unsere Forde- 
rungen aufrecht halten und ich glaube mit Oesterreich darüber 
einig zu werden.“ 
Gegen zweiseitige, zu unterzeichnende Abmachungen war 
bei dem Herzog offenbare Abneigung vorhanden. „Ich will 
nichts versprechen, was ich nicht halten kann, also keine Zu- 
sagen machen, deren Genehmigung durch die Stände') ich nicht 
*) Bismarck meinte, ein Vorgefühl der Bereitwilligkeit, sich 
durch das Votum der Stände von gemachten Zusagen entbinden 
zu lassen. sei unverkennbar gewesen.
	        
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