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Nachdem einige Worte über die letzten Reden des Herrn
Hall im dänischen Riksdag und über Bismarcks Bekannten
Herrn Baron von Blixren Finecke gewechselt worden, ver-
abschiedete sich Hansen.
Berlin, den 19. Dezember 1864.
Unterredung mit dem österreichischen Mi-
nisterialrat Frhr. von Hock, betreffend die
handelspolitischen Verhandlungen mit
Oesterreich.
Hock äußerte den Wunsch, daß ihm bei den betr. Ver-
handlungen im Hinblick auf seine dienstliche Stellung außer
dem Geh. Rat Hasselbach noch der Ministerdirektor Delbrück
gegenübergestellt werde, und daß preußischer Seits, wenn auch
nach Lage der Vereinsverträge eine offizielle Verhandlung
mit ihm nicht vor dem Eintreffen der Bevollmächtigten von
Bayern und Sachsen begonnen werden könne, doch vorläufig
auf vertrauliche Besprechungen mit ihm eingegangen werde.
Bismarck sagte die tunlichste Berücksichtigung dieser
Wünsche zu.
Als Freiherr von Hock auch hinsichtlich der gegenseitigen
Tarifverträge, sich die Unterstützung Bismarcks erbat, er-
widerte dieser: „Ich bin bemüht gewesen, die diplomatischen
Schwierigkeiten, welche sich dem Beginn der Verhandlungen
entgegengestellt hatten, zu beseitigen; rücksichtlich der Tarif-
Konzessionen vermag ich indes der Beschlußnahme der be-
teiligten Ressortminister nicht vorzugreifen; ich kann es nur
der Prüfung und Erwägung der Herren Minister der Finanzen
und für Handel überlassen, ob und inwiefern diesseits auf
die einzelnen Artikel eine Konzession zu machen und eine
Gegenkonzession für ausreichend zu erachten ist. In der einen
wie in der anderen Beziehung bedürfen wir überdies der Zu-