Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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Nachdem dies geschehen, brachte Bismarck selbst die allgemeine 
Politik, Schleswig-Holstein auf das Tapet und bezeichnete 
die Annexrion als die einzige vernünftige Lösung der Frage. 
Duncker machte auf die Schwierigkeiten dieser Lösung 
aufmerksam und sprach zunächst von denen, die von Frankreich 
ausgehen könnten. 
Bismarck erwiderte: „Ich kann dem dadurch begegnen, 
daß ich in den Tuilerien geltend mache, daß die Sache eben 
durchgeführt werden muß, und wenn ich sie nicht mit Frank- 
reich machen kann, dann muß ich sie eben mit Oesterreich 
machen.“ 
Duncker ging alle verschiedenen Kombinationen von 
Schwierigkeiten durch, die sich ergeben könnten, und kam 
zuletzt auf den Fall, daß niemand für die Annexion gewonnen 
werden könne, daß alles sich dagegen erkläre. 
Bismarck wußte immer Rat und sagte in Beziehung 
auf den letzten Fall: „Dann bleibt nichts übrig, dann muß 
die Nationalitäten-Frage in dem größten Maßstab aufgenom- 
men werden.“ 
Duncker erwiderte, das wäre allerdings ein Ausweg, 
„aber das glaubt Ihnen niemand!“ 
Bismarck: „Das kann freilich sein, aber wenn es niemand 
glaubt, dann trete ich zurück, und ein anderer macht die Sache: 
einer von Ihrer Couleur!“ 
Berlin, den 13. März 1865. 
Unterredung mit dem hanseatischen Mini- 
ster-Residenten in Berlin, Gessken, betref- 
fend Preußens Vorgehen in den Elbher- 
zogtümern.) 
Bismarck besprach bei der Zigarre mit Geffken die schles- 
wig-holsteinische Frage und erklärte demselben, daß er Post 
und Telegraphie in den Elbherzogtümern, nun er sie einmal 
in dem Besitz habe, nicht wieder herausgeben werde. 
*) Theodor von Bernhardi a. a. O., Bd. VI S. 183.
	        
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