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Bismarck: „Preußen wird jetzt mit Energie handeln;
wir sind einer Lösung nahe, welche nicht mehr aufgeschoben
werden kann; der Krieg mit Oesterreich ist unvermeidlich.
Was die zukünftige Organisation Deutschlands anbetrifft,
so täuschen sich diejenigen, welche glauben, daß wir uns Nord-
deutschland einverleiben wollen. Unsere Wünsche beschränken
sich darauf, den Oberbefehl über alle Truppenteile des Bundes
bis zum Main zu erhalten; unser Ehrgeiz geht über diesen
Fluß nicht hinaus. Ich vermute, daß Frankreich gegen eine
solche Regelung der Dinge nicht viel einzuwenden haben wird.
Was macht übrigens Frankreich für Ansprüche? Wie sind
seine Intentionen? Niemand kann es wissen. Während
jedermann weiß, was Preußen will, kann niemand sagen,
was der Kaiser Napoleon beabsichtigt. Wenn Frankreich
glaubt, einen Teil der Rheinlande mit Zustimmung der Be-
völkerung erlangen zu können, so täuscht es sich. Es gibt
einige Handwerker und Kellner in der Rheinpfalz, welche
in Paris gewesen sind und daselbst französisch gelernt haben;
diese mögen Sympathien für Frankreich hegen. Wenn die
Franzosen in diesem Lande reisen, und die Leute französisch
sprechen hören, so bilden sie sich sogleich ein, das ganze Land
hege Sympathien für Frankreich. Das ist ein großer Irrtum.
Was die nordschleswigsche Frage anbetrifft, so hindert mich
nichts, mit Frankreich darüber zu verhandeln. Ich bin be-
reit, die Verhandlungen einzuleiten und halte an dem fest,
was ich Ihnen schon gesagt habe. Die Sache kann arrangiert
werden.“
Berlin, den 10. Juni 1866.
Unterredung mit dem italienischen Gesand-
ten Barral, betreffend die Herbeiführung
eines Casus belli mit Oesterreich.“)
Bei einer Besprechung mit dem italienischen Gesandten
Barral zeigte sich Bismarck aufgebracht gegen Freiherrn von
*) Nach Barrals Bericht vom 10. Juni 1866. Staats-
archiv Bd. XXVI. Nr. 5095. S. 54. La Marmora a. a. O
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