Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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wiederholte Bismarck all' die anderen Gründe, welche Preußen 
die Annahme als rätlich erscheinen ließen: das Klima Ungarns, 
die Cholera, das Eintreffen des (österreichischen) Heeres aus 
Italien, die große Entfernung des italienischen Heeres von 
der Donau; eine Entfernung, die der preußische Generalstab 
auf 20 bis 25 Tagemärsche berechnet hatte. Bismarck fügte 
noch hinzu, daß er, als das erste französische Vermittlungs- 
Anerbieten vom 5. Juli eintraf, der Ansicht gewesen war, 
es im Prinzip annehmen zu müssen; dann aber ließ er die 
preußischen Generale wissen, daß er durch Verhandlungen 10 
Tage gewinnen zu können glaube, falls sie im Stande seien, 
Wien in dieser Zeit zu erreichen. Die preußischen Generale 
verlangten 15 Tage und er gewann dann 17, denn die erste 
Waffenruhe datiert vom 22.; dann aber mußte der rasche 
Vormarsch aufgehalten werden, um den Brot= und Lebens- 
mittel-Kolonnen Zeit zum Herankommen an das Heer zu ge- 
währen, und so war es nicht möglich, Wien zu besetzen. 
Bismarck las dem General Govone schließlich auch eine 
ungefähr in folgenden Ausdrücken abgefaßte Note Benedettis 
vor: „Der unterzeichnete Botschafter Frankreichs ist ermächtigt, 
Sr. Exzellenz dem Minister-Präsidenten Sr. Moajestät des 
Königs von Preußen amtlich zu erklären, daß Venetien jetzt 
an Italien übergegangen ist und daß in Volge dessen einem 
sofortigen Waffenstillstand und Friedensschluß nichts mehr 
im Wege steht.“ 
Darauf stellte Govone an Bismarck die Frage, welche 
Antwort er nach Florenz zu senden haben würde, wenn man 
ihn von dort über die Bedeutung befrage, welche die preu- 
bische Regierung dieser von Frankreich erbetenen Erklärung 
beimesse. 
Bismarck erwiderte, daß der Kaiser in dem ersten fran- 
zösischen Vermittlungstelegramm vom 5. Juli erklärt habe, 
daß ihm von Oesterreich Venezien abgetreten sei; da nun 
seitdem keine andere, die erste aufhebende Erklärung ange-
	        
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