Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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gleiche eintreten zu lassen, um Italien größere Vorteile zu 
gewähren, als sie ihm der Vertrag vom 8. April zusicherte. 
Beim Besprechen dieses Themas wählte er seine Worte vor- 
sichtig und unterließ klar auszusprechen, welche Ausdehnung 
er den Italien zu gewährenden Vorteilen zu geben geneigt 
sei. Bismarck frug Govone ob Italien sich an den Friedens- 
verhandlungen zu Prag beteiligen werde. 
Govone erwiderte, daß er — obgleich die französischen 
Vermittlungsvorschläge Italien und Preußen getrennt zu- 
gegangen seien — doch glaube, daß die Florentiner Regierung 
gemeinsam geführte Verhandlungen für beide Parteien viel- 
leicht dennoch für ersprießlicher halten werde; indessen besäße 
er keine Unterlage, worauf er diese seine persönliche Meinung 
stützen könne. 
Darauf sprach Bismarck über die Wahl des italienischen 
Unterhändlers. 
Als sich Govone von Biesmarck verabschiedete, kam der 
letztere auf die Frage der von der italienischen Regierung er- 
betenen Zündnadel-Gewehre zu sprechen. Bismarck sagte, daß 
nach anfänglicher Zustimmung später von seiten des Kriegs- 
ministers ernste Einwendungen erhoben seien, weil die noch 
mit alten Minie-Karabinern bewaffneten Landwehr-Regi- 
menter gerade dem Umstande, daß ihnen das Zündnadel- 
Gewehr noch fehlte, die schweren, durch die Hannoveraner er- 
littenen Verluste zuschrieben. Nach Abschluß des Waffenstill- 
standes hätten solche Einwendungen viel von ihrer Bedeutung 
verloren, und so glaube er, daß sich diese Frage leicht lösen 
lassen würde. 
Auf der Fahrt nach Brünn, den 2. August 1866. 
Unterredung mit dem Geh. Rat Abeken, 
betreffend Bismarcks Lebensauffassung.“) 
Bismarck war guter Laune und gesprächig. „Wie sich 
doch meine Lebensauffassung geändert hat, seit ich geheiratet 
*) Abeken, 3. Aufl. S. 343.
	        
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