Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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Mit der Herstellung eines völkerrechtlichen Verhältnisses 
war Biesmarck einverstanden. Aber er wünschte die Ver- 
handlungen darüber bis nach Konstituierung des Norddeutschen 
Bundes zu verschieben. „Wesentliches Gewicht lege ich auf 
die Erhaltung des Zollvereines, dessen Reorganisation beab- 
sichtigt wird.“ 
Als Freydorf die Frage der Militärkonvention zur 
Sprache brachte, bot Bismarck ein Schutz= und Trutzbündnis 
an. Die Militärkonvention, meinte er, werde die Folge 
desselben sein. Auf diesen Vorschlag ging die badische Re- 
gierung mit Freuden ein. 
Sehr entschieden verwahrte sich Freydorf gegen den Ein- 
tritt in einen Süddeutschen Bund. Er erhielt von Bis- 
marck die Zusicherung, daß ein Zwang zum Eirntritt nicht 
stattfinden werde. 
Berlin, den 9. August 1866. 
Unterredung mit dem bayerischen Minister- 
präsidenten Freiherrn von der Pfordten, 
betreffend die Friedensbedingungen Preus- 
sens gegenüber Bayern.“) 
Die Forderungen, welche Bismarck stellte, waren nicht 
milde: 20 Millionen Taler Kriegsentschädigung; Entschä- 
digung an Hessen Darmstadt für Oberhessen durch einen gleichen 
Teil der Pfalz; Abtretung von Kulmbach, woraus Preußen 
eine Festung machen wollte, Hof und Lichtenfels, — dann 
von Kissingen, Brückenau, Hammelburg, im ganzen mit einer 
Bevölkerung von zirka 700.000 Einwohnern. 
  
*) Aus dem Leben des Grafen Otto von Bray-Steinburg. 
Auf GErund hinterlassener Papiere desselben geschildert „Deutsche 
Revue“ 1900, III. Bd. S. 33. Die Aufzeichnungen sind später 
1901 auch in Buchform erschienen.
	        
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