Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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männern zu tun zu haben und habe dementsprechend gehandelt, 
ich habe mich aber sehr getäuscht, denn in Wirklichkeit habe 
ich mich dem Grafen Benedetti gegenüber in der Lage eines 
Fechtmeisters befunden, der in dem Glauben, es mit einem 
ernstlichen Partner zu tun zu haben, sich durch einen Unge- 
schickten hat den Degen in den Leib rennen lassen.“ 
Als Persigny laut Einspruch gegen diese Ausdrucks- 
weise, die Bismarck zum Besiegten und die französische Re- 
gierung zum Sieger machen wolle, erhob, legte Bismarck 
seine Ansicht hierüber ganz ausführlich dar. 
„Ich habe keineswegs die Absicht, mich als Besiegten 
hinzustellen, sondern nur als das Opfer der Ungeschicklichkeit 
eines Vertreters Ihrer Regierung; denn wenn die Franzosen 
von dem Ausgange dieser verwünschten Luxemburger Ange- 
legenheit unangenehm berührt sind, so bin ich es noch viel 
mehr. Als Benedetti mir erstmals den Wunsch Frankreichs 
mitteilte, Luxemburg zu erhalten, habe ich ihm sofort die 
Schwierigkeiten nicht verhehlt, welche die öffentliche Meinung 
in Deutschland der Verwirklichung des Planes bereiten könnte. 
Ich habe erkannt, daß tatsächlich, sowohl durch das Ereignis 
von Sadowa, welches den deutschen Bund von 1815 aufge- 
hoben, als auch durch die Weigerung des Königs von Holland, 
dem neuen Bunde beizutreten, die Festung Luxremburg nicht 
mehr Bundesfestung sei; ich könne daher sehr leicht die Zu- 
rückziehung der preußischen Truppen aus der Festung und ihre 
Ersetzung durch holländische Streitkräfte rechtfertigen; die letz- 
teren könnten dann den Platz an Frankreich ohne jede deutsche 
Einmischung abtreten. Ich habe indessen als absolute Be- 
dingung des Erfolges vollständige Verschwiegenheit anemp- 
fohlen, denn wenn die Verhandlungen in Deutschland vor 
der Zurückziehung der preußischen Truppen bekannt 
würden, so würde es mir oder jedem anderen Mis- 
nister unmöglich sein, dem Strome der öffentlichen Mei- 
nung Widerstand zu leisten. Im Interesse meiner
	        
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