Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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auch der Süden schließlich in die volle Gemeinschaft des bis 
jetzt auf Norddeutschland beschränkten Bundes eintritt; es 
ist aber dieses letzten Erfolges gewiß, auch ohne zu drängen, 
es wünscht der Bevölkerung Süddeutschlands alle Freiheit 
zu lassen, die Annäherung in der von ihr selbst gewünschten 
Art und Zeitfolge zu suchen; der Norden wird bei jedem auf- 
richtigen Schritt vorwärts stets die ihm freiwillig dargereichte 
Hand ergreifen, auf dem mit Sicherheit dahin führenden Weg 
mit jedem Schritt näher zum Ziel zufrieden sein, bis zu einem 
weiteren von selbst wieder die Zeit kommt. Ich betrachte den 
gegenwärtigen Zustand als annehmbare Waartestation, nicht 
als Ziel; durch die Bündnisverträge besitzen wir Sicherheit 
gegen fremde Einmischung, durch den Zollverein die Befrie- 
dignung der materiellen Interessen. Die am 22. August 1866 
mit den süddeutschen Staaten abgeschlossenen Schutz= und 
Trutz-Bündnisse sind der Boden, auf dem das Verhältnis der 
deutschen Staaten des Nordens und Südens zur Zeit beruht. 
Weil diese Verträge das Wesentlichste über das Zusammen- 
stehen der deutschen Staaten im Falle äußerer Bedrohung ent- 
halten, kann Norddeutschland auf dieser Zwischenstation die 
weitere Entwicklung abwarten; weil ein festes politisches Band 
besteht, hat der Zollverein erneuert und erweitert werden 
können. Ob nach dem Nikolsburger Vertrag der Eintritt von 
ganz Süddeutschland oder eines Teiles desselben in den nord- 
deutschen Bund möglich war, das ist eine Doktor-Frage. 
Wenn die vier Südstaaten sich morgen zum Eintritt in den 
Norddeutschen Bund melden, oder nur drei, oder zwei, so 
wird der Bundeskanzler die Türe nicht verschließen, trotz Ni- 
kolsburg, Prag und dem französischen Lärm. Dagegen wird 
dem Einigungszweck mehr Schaden als Nutzen bereitet, wenn 
Bayern, das augenblicklich den Eintritt in den Norddeutschen 
Bund nicht will, durch isolierte Schritte der drei anderen 
süddeutschen Staaten isoliert und in die Versuchung gesetzt 
wird, Anschluß an Oesterreich und mit diesem an Frankreich
	        
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