Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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Berlin, den 7. Dezember 1868. 
Unterredung mit dem Präsidenten des Ab- 
geordnetenhauses Dr. von Forckenbeck, be- 
treffend die Kreisordnung.“) 
Im Laufe der Konferenz erklärte Bismarck wiederholt, 
er wolle Vertrauensmänner aus allen Parteien zur Beratung 
der Kreisordnung zuziehen und ging Forckenbeck um Bei- 
stand, um Bezeichnung der Persönlichkeiten an. Tags dar- 
auf wollte Bismarck wieder mit Forckenbeck darüber kon- 
ferieren. 
Berlin, Dezember 1868. 
Unterredung mit Julius Fröbel, betreffend 
das Berhältnis des deutschen Nordens 
zum Süden.““) 
Bismarck sagte: „Ich werde mich Süddeutschland gegen- 
über passiv verhalten. Die Entwicklung Deutschlands kann 
noch dreißig Jahre dauern, und das schadet nicht. Es ist 
eine große Entwicklung, die Zeit braucht. Vom Zollpar- 
lament verspreche ich mir die weitere Ausbildung der deut- 
schen Verhältnisse.“ Er besprach auch das Jahr 1866 und 
  
  
*) Im Jahre 1868 gab sich Bismarck die Mühe, den opp?- 
sitionellen Abgeordneten Georg von Bunsen herüberzugewinnen 
und führte mit demselben eine über eine Stunde währende Unter- 
haltung; Bunsen hat den Seinigen oft von dem seltenen, zarten, 
dem bedeutungsvollen, originell schildernden Glanz dieses Gespräches 
erwählt. Georg von Bunsen. Ein Charakterbild aus dem Lager 
der Besiegten, gezeichnet von seiner Tochter. Berlin 1900 S. 201 
und 308. Von dem Kronprinzen sagte Bismarck, er habe in ihm 
während des österreichischen Feldzuges „den einzigen vernünftigen 
Menschen der ganzen Gesellschaft gefunden.“ 
**) Denkwürdigkeiten des Fürsten Hohenlohe-Schillingsfürst, 
Bd. l S. 343.
	        
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