Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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dürfnis Preußens. „Die Vorlegung eines solchen direkten 
sachkundigen, mit der Autorität des preußischen Finanzministers 
ausgestatteten Zeugnisses wird beim Reichstag schwerer 
wiegen, als eine mündliche Auseinandersetzung seitens 
des Bundeskanzlers oder der Beamten des Bundes- 
kanzler-Amts.“ Bismarck empfahl in der Denkschrift den 
Steuerzuschlag, welcher bei Ablehnung neuer Steuern in 
Preußen nötig werden würde, zur besseren Klarstellung des 
Effekts nur nach der Einkommen-Klassen-, Mahl= und Schlacht- 
steuer zu bemessen, auch an Beispielen zu erläutern, welche 
nützliche Ausgaben-Posten aus dem Budget wegfallen müßten, 
wenn weder Steuern noch Steuerzuschläge bewilligt werden. 
endlich auch der Unzulänglichkeit des jetzigen Betriebsfond 
zu gedenken. 
— 
Berlin, Mai 1869. 
Unterredung mit dem französischen Bot- 
schafter Benedetti, betreffend die Kan- 
didatur des Prinzen von Hohenzollern für 
den spanischen Thron.) 
Der französische Botschafter Benedetti besuchte Bismarck 
nach der Rückkehr von Paris, lenkte das Gespräch 
auf den Zustand der Dinge in Spanien und nahm daraus 
Veranlassung ihn über die Gerüchte zu befragen, welche den 
Prinzen Leopold von Hohenzollern als einen der Thronkan- 
didaten bezeichneten. Bismarck versuchte nicht, einem Gespräch 
darüber auszuweichen, er legte dem Botschafter dar, daß die 
Souveränität, welche dem Prinzen Leopold angeboten wer- 
den könnte, nur von vorübergehender Dauer sein würde, und 
daß dieselbe für den Prinzen noch mehr Gefahren als ge- 
*) Nach Benedettis Bericht vom 11. Mai 1869. Benedetti: 
Ma mission. S. 307. (Das Datum der Unterredung ist nicht 
genau angegeben.)
	        
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