Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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täuschte Hoffnungen herbeiführen würde. „In dieser Ueberzeu- 
gung wird der König sicherlich eintretenden Falles ihm nicht 
den Rat geben, die Wahl der Kortes anzunehmen. Der Vater 
des Prinzen teilt diese Meinung und hat sich überzeugen können, 
als er genötigt gewesen, seinem Sohn, dem Prinzen Karl in 
Rumänien zu Hülfe zu kommen, wie lästig die souveräne 
Macht für sein persönliches Vermögen gewesen ist; er ist 
keineswegs geneigt, letzteres aufs Spiel zu setzen, um seinem 
ältesten Sohne zum Thron von Spanien zu verhelfen.“ 
Benedetti machte darauf aufmerksam, daß der Prinz 
Leopold die Wahl der Kortes nicht ohne Zustimmung des 
Königs würde annehmen können und daß der König von 
Preußen also dem Prinzen in diesem Falle die Entscheidung 
würde vorschreiben können. Bismarck erkannte dies an, aber 
anstatt dem Botschafter die Versicherung zu geben, daß der 
König sich entgültig entschieden habe, dem Prinzen 
die Ablehnung zu befehlen, kam er auf die Gefahren 
zurück, von welchen der neue Souverän Spaniens von 
der Thronbesteigung an umgeben sein würde. Er 
war der Ansicht, daß es überhaupt nicht zur Wahl 
eines Prinzen kommen würde, daß die ehrgeizigen per- 
sönlichen Absichten der Männer, welche sich der Gewalt be- 
mächtigt hätten, ein ernsteres Hindernis bildeten, als man 
im allgemeinen vermute; er erwähnte den Namen des Mar- 
schalls Prim. 
Da Benedetti den Ministerpräsidenten veranlassen wollte, 
genau die Tragweite seiner Erörterungen zu präzisieren, so 
erwiderte er, daß er Sorge tragen werde, Bismarcks Ausein- 
andersetzungen dem französischen Minister des Aeußern mit- 
zuteilen; er legte dar, daß, wenn die Regierung des Kaisers 
Napoleon die Ereignisse, deren Schauplatz Spanien sei, mit 
großer Vorsicht beobachte, sie auch ein Interesse ersten Ranges 
habe, die Entwicklung der Angelegenheit zu verfolgen. Bis-
	        
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