Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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Berlin, den 20. Januar 1870. 
Unterredung mit v. Diest-Daber, betreffend 
die Geheimräte, den Finanzminister, den 
König.-) 
Bismarck beklagte sich über die Friktionen, welche von 
den Geheimen Räten auf ihn ausgeübt wurden, was auf die 
Dauer zu ertragen, schwer, ja fast unmöglich sei. 
Von seinen Kollegen sei Eulenburg zwar befähigt, aber 
zu indolent. Von dem Finanzminister bemerkte Bismarck, 
daß er in seinen Finanzplänen nicht nur die momentane Lage 
des Landes in das Auge zu fassen, sondern auch zu prüfen 
und sich klar zu machen habe, wie sich die Finanzen des 
Landes in 3, in 5, ja in 10 Jahren gestalten würden. „Im 
Hinblick auf das hohe Alter des Königs habe ich daran zu 
denken, wie es mir möglich sein wird, einst mit dem Kron- 
prinzen zu regieren. Auch hier werden Schwierigkeiten zu über- 
winden sein.““) 
· · 
· 
7. Februar 1870. Auf einem Ball beim Prinzen Albrecht 
bemerkte Bismarck zu dem Abgeordneten v. Bennigsen, er 
werde jedenfalls auf die Berufung des in ein paar Tagen 
(12. Februar) geschlossenen Landtages zu einer außerordent- 
lichen Session bestehen, weil sehr wichtige Justiz= und Finanz- 
gesetze in diesem Frühjahr fertig werden sollten. „Die Session 
braucht möglicherweise nur 4 Wochen zu dauern.“““) 
*) Nach der mit großer Vorsicht aufzunehmenden Partei- 
schrift: Bismarck und Bleichröder von Diest-Daber, München 1897. 
**) Bemerkungen Bismarcks gegenüber dem französischen Bot- 
schafter Benedetti am 23. Februar 1870 in Berlin, betr. die 
Aspirationen der preußischen Parteiführer, die er nicht befrie- 
digen könne. Bericht Benedettis d. d. 25. Februar 1870. Be- 
nedetti Ma mission etc. S. 289 f. 
**“) Hermann Onken. Rud. von Bennigsen Bd. II S. 167.
	        
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