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die Gründe auseinandergesetzt, warum ich ein Eingehen aus
#seine Wünsche für untunlich halte. Mathy hat allerdings
eine Antwort gewünscht, die er den Abgeordneten hätte mit-
teilen können. Diese Antwort habe ich wie gesagt, schrift-
lich nicht erteilen und nicht abschlagen wollen.“
Von der ministeriellen Krisis in Bayern sprechend, be-
merkte Bismarck, daß sich der Ausgang derselben noch nicht
voraussehen ließe. „Immerhin ist es möglich, daß sich der
Minister Hohenlohe im Amte hält.“
Berlin, den 24. Februar 1870.
Unterredung mit dem Schriftsteller Moritz
Busch, betreffend die Anweisung seines Ar-
beitsthemas im Auswärtigen Amt. Ba-
dens Anschluß an den norddeutschen
Bund.“)
Nachdem sich Bismarck über die frühere Tätigkeit Busch's
informiert hatte, bemerkte er: „Ich habe nämlich die Ab-
sicht, Sie sollen nach meinen Angaben und Intentionen —
denn selber kann ich doch keine Leitartikel schreiben — Auf-
sätze und Korrespondenzen machen für die Zeitungen und andere
dazu veranlassen. Es kommt zunächst auf einen Versuch
an. Ich muß dazu jemand besonders haben, nicht blos so
nebenbei wie jetzt, wo ich auch vom Litterarischen Bureau
gar nicht genügend unterstützt werde.“
Bismarck erwähnte sodann den auf der Tagesordnung.
des Reichstags vom gleichen Tage stehenden Antrag wegen
des Anschlusses von Baden an den norddeutschen Bund. „Daß
die Leute das nicht abwarten können, immer alles vom Partei-
standpunkte aus behandeln müssen und als Redner! Recht
*) Moritz Busch, Tagebuchblätter Bd. I S. 2 k.