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und seiner Freunde Unmut über das damalige Regiment
etwas kräftig Ausdruck, und sagte zum Schluß: „Es bleibt
dabei, es wird nicht anders werden, bis Sie Ministerpräsident
sind.“ x
Bismarck: „Dasselbe sagte mir kürzlich Goltz') in Paris,
und ich habe für Sie nur dieselbe Antwort wie für ihn: durch
Herrn von Manteuffel habe ich mein Amt erhalten, das schließt
jede Agitation gegen ihn aus. So lange er regiert, werde
ich ihm ein treuer Diener sein. Uebrigens, so lange Augusta
lebt, komme ich niemals in den Sattel.“
Ausführlich erzählte Bismarck seinem Gaste von dem
durch ihn zu Stande gebrachten Vertrage zwischen Dänemark
und dem Herzog von Augustenburg über dessen Verzicht auf
jegliche Ansprüche, und von den großen Verlegenheiten, welche
ihm die in seine Hände gelangten Millionen bereitet hätten:
auch davon, daß die Sorgen, die er durch sie gehabt hätte, bei
weitem nicht ausgeglichen seien durch den dafür erhaltenen
Elefantenorden.
Berlin, den 7. Juni 1853.
Unterredung mit dem General-Adjutanten
von Gerlach, betreffend innerpolitische In-
triguen.““)
Biemarck besuchte abends Gerlach und enthüllte ihm ein
Bild der Intriguen, die von der Partei ausgingen, die sich um
den Hof des Prinzen und der Prinzessin von Preußen geschart
hatte. „Quehl hat mir gesagt, der Minister Manteuffel sei
fester als je im Sattel, derselbe müßte nun endlich Ernst
machen, die ihn beengenden und hindernden Minister von sich
abzuschütteln. Ich weiß sicher, Manteuffel hat dergleichen Vor-
schläge und Andeutungen dem Könige gemacht, dieser hat ihn
*) Goltz Robert, Graf, später Gesandter in Paris.
*) Gerlach, „Denkwürdigkeiten“, Bd. II S. 46 folg.