Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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Bismarck sagte noch, das Kammertum, nie ganz entbehr- 
lich, schwimme jetzt gegen den Strom; die darin enthaltenen 
Rechts= und Freiheits-Elemente müßten in die Regierung selbst, 
in die Kollegia, in die Stände, Kreise, Städte übergehen. 
Frankfurt a. M., den 2. Februar 1854. 
Unterredung mit dem Bankier 
von Rothschild, betreffend den Abbruch der 
Beziehungen zwischen Rußland und Frank- 
reich.“) 
Bismarck befand sich im Klub, als er die telegraphische 
Nachricht erhielt, daß der russische Gesandte Kisseleff in Folge 
des Akutwerdens der orientalischen Krisis Paris verlasse; 
Bismarck besann sich, wen er wohl am besten damit er- 
schrecken könne; sein Auge fiel auf Rothschild, der kreidebleich 
wurde, als ihm Bismarck das Telegramm zu lesen gab. 
Rothschilds erster Ausruf war: „Hätte ich das heute früh 
gewußt!“ sein zweiter: „Wollen wir morgen ein Geschäftchen 
zusammen machen? Exzellenz riskieren dabei nichts.“ 
Bismarck lehnte freundlich dankend ab und überließ ihn 
seiner erregten Stimmung. 
Berlin, den 3. März 1854. 
Unterredung mit dem General-Adiutanten 
von Gerlach, betreffend vie projektierte Kon- 
vention mit Oesterreich über die orienta- 
lische Frage.“) 
Bismarck sprach den General-Adjutanten v. Gerlach in 
der Kammer. „Ich war — so bemerkte er demselben — 
*) Kohl, „Bismarcks Briese“, S. 127. 
*“) v. Gerlach, „Denkwürdigkeiten“, Bd. II S. 116.
	        
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