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100 000 uneingestanden zu überschreiten. Mit 200 000 Mann
würden Eure Mojestät in diesem Augenblick Herr der gesamten
europäischen Situation werden, den Frieden diktieren und in
Deutschland eine Preußens würdige Stelle gewinnen können.
Frankreich ist nicht im Stande, neben der Leistung, mit der
es in der Krim beschäftigt ist, bedrohlich an Preußens West-
grenze aufzutreten. Oesterreich hat seine disponiblen Kräfte
in Ost-Galizien stehen, wo sie von Krankheiten mehr Verluste
erleiden, als auf den Schlachtfeldern. Sie sind festgenagelt
durch die, auf dem Papier wenigstens, 200 000 Mann starke
russische Armee in Polen, deren Marsch nach der Krim die
dortige Situation entschieden haben würde, wenn die öster-
reichische Grenzaufstellung ihn hätte zulässig erscheinen lassen.
Jene beiden Armeen stehen einander gegenüber fest, und es
ist für Preußen möglich, durch seinen Beistand einer von ihnen
die Oberhand zu gewähren. Die Wirkung einer englischen
Blokade, welche unsere Küste treffen könnte, würde nicht
gefährlicher sein, als die wenige Jahre früher mehrmals aus-
gestandene, Preußen ebenso vollständig abschließende, dänische,
und aufgewogen durch die Erlangung seiner und der deutschen
Unabhängigkeit von dem Drucke und der Drohung einer öster-
reichisch-französischen Allianz und Vergewaltigung der zwischen-
liegenden Mittelstaaten.“
Der König war nicht unempfänglich für die überzeugte
Stimmung, in welcher Biesmarck ihm die Sachlage und die
Eventualitäten darstellte; er lächelte wohlgefällig und sagte
im Berliner Dialekt: „Liebeken, das is sehr schöne, aber
es is mich zu teuer. Solche Gewaltstreiche kann ein Mann
von der Sorte Napoleon wohl machen, ich aber nicht.“)
*) Berlin 4. März 1854, Unterredung mit General von
Gerlach betreffend das Verbleiben des Ministers Manteuffel im
Amte. „Denkwürdigkeiten“, Bd. II S. 117; Berlin 5. März
1854 Unterredung mit General v. Gerlach betreffend die Mobil-
machung. „Denkwürdigkeiten“", Bd. II S. 119; desgl. Berlin