Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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andere Idee zur Geltung: eine Offensiv= und Defensiv-Allianz 
zwischen Deutschland und dem stammverwandten Norden mit 
einer doppelten Front nach jeder Seite gegen Slaven und 
Gallier.“ 
„Ja freilich, wenn Sie zuerst Deutschlands Einigkeit zu- 
stande bringen wollen,“ meinte Kammerherr v. Bliren launig, 
„da bleibt uns ja noch recht bequem Zeit, ein einiges Skandina- 
vien aufzubauen .“) 
Berlin, den 26. August 1857. 
Unterredung mit dem General-Adjutanten 
von Gerlach, betreffend den Skandinavis- 
mus.“") 
Von Dänemark und Schweden zurückgekehrt, äußerte sich 
Bismarck zu Gerlach: „Der Skandinavismus in Dänemark 
und Schweden ist allgemein, und zwar mit einem Anschluß 
an Norddeutschland, als protestantischem Lande. Holstein und 
Schleswig sollten von Dänemark getrennt werden; die Hol- 
steiner aber wollen nicht von Dänemark los, um nicht der 
Kleinstaaterei zu verfallen. Auf der anderen Seite will das 
Ministerium die Eidergrenze. So geht alles durcheinander. 
Der Prinz Christian hat gar keinen Anhang im Lande: nie- 
mand glaubt, daß er König werden wird und vor allen 
Dingen glaubt er es selbst nicht; er lebt als Aqgronu. 
Schweden hat auf mich einen guten Eindruck gemacht. 
Auf dem Lande ist viel Reichtum, im Volke und im Militär 
viel Derbheit und Ordnung.“ 
*) Bismarck erwähnt in seinen „Gedanken und Erinne- 
rungen“ Bd. 1 S. 191 ein Gespräch mit angesehenen Schleswig- 
Holsteinern. Sie wollten von einem deutschen Kleinstaate nichts 
wissen; „da sei ihnen das Bischen Europäertum in Kopenhagen 
noch lieber“. 
*)Gerlach, „Denkwürdigkeiten“, Bd. II S. 528.
	        
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