Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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geworden. Wir sind keine Verpflichtungen eingegangen und 
kennen nur jene, die uns die Bundesverträge auferlegen. Wir 
trauen dem Kaiser Napoleon keine bösen Absichten gegenüber 
Deutschland zu, aber niemand kann die Komplikationen voraus- 
sehen, die sich aus einem großen Kriege ergeben, in dem ein 
Mitglied des deutschen Bundes, vermöge seiner außerdeutschen 
Besitzungen verwickelt ist. Das Vertrauen, das uns Na- 
poleon einflößt, mag noch so groß sein, — aber wer verbürgt, 
was folgt, wenn er unerwartet die Augen schließen sollte. — Es 
war für uns überdies wichtig, im Schoße der Bundesversamm- 
lung der ungeschickten oder übel eingegebenen Initiative anderer 
Regierungen zuvorzukommen. Endlich hat Preußen, durch 
ein Zirkular seines auswärtigen Ministers Freiherrn von 
Schleinitz vom 28. Februar und durch eine Denkschrift über 
den epinösen Artikel 47 der Bundesakte deutlich die Stellung 
vorgezeichnet, die es einnehmen würde, wenn man ihm mittels 
des gedachten Artikels die Hände binden würde.“ 
St. Petersburg, 4859. 
Unterredung mit dem Stud. jur. Alexejeff 
über die russische Sprache.) 
In Petersburg angekommen, nahm sich Bis#marck vor, 
die russische Sprache zu lernen, und er wählte auf die Emp- 
fehlung eines Hamburger Konsuls einen Dr. jur. namens 
Alexejeff zum Lehrer. 
Beim Empfang desselben, Bismarck: „Ah, Sie sind 
Studiosus juris, also mein Fachgenosse. Ich war ja auch 
einmal Student der Rechte. Ich habe mich entschlossen, Ihre 
schöne Sprache zu lernen, obwohl ich weiß, wie schwer sie dem 
Ausländer fällt. Ich weiß, welche verteufelte Schwierigkeiten 
*7 Nach einer Erzählung des Dr. Alerejeff.
	        
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