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das hat er getan und ich habe die Ehre, Ihnen heute die
Antwort der letzteren zu überbringen.“
Bismarck: „Lassen Sie hören. Wir wollen doch sehen,
was das für Aenderungen sind und ob es möglich ist, sie
zu bewilligen.“
„Es sind folgende: Die Regierung wünscht 1., daß über-
einstimmend mit den von unsern Bevollmächtigten in den
zahlreichen Diskussionen, die über diesen Gegenstand statt
hatten, geäußerten Wünschen, Eure Exzellenz von der Forde-
rung, daß die Kanonen, die sich auf den Wällen von Paris
befinden, in die Festungsgräben hinabgestürzt werden sollen,
Abstand nehmen möchten. Sie bittet um Ihre Einwilligung,
daß die Kanonen nur einfach von ihren Laffeten gehoben
und hinter die Wälle, nach strategischer Weise, gestellt würden.
2. Daß Sie auf den Entwurf der vom französischen General-
stab erbetenen Zernierungslinie um Paris zurückgreifen und
den an letzter Stelle vom deutschen Generalstab entworfenen
Riß aufgeben möchten. Endlich 3. und dies ist eine Be-
dingung sine qdua non, wünscht die Regierung, daß — dem
Uebereinkommen entgegen — die Pariser Armee ihre Fahnen
behalten darf.“
Bismarck: „Wie, begreifen denn die Herren von der
Regierung nicht, daß mir das Alles vom großen General-
stab vorgeschrieben ist? Daß ich persönlich nichts dabei tun
kann, und daß unsere Offiziere, wie ich Herrn Jules Favre
schon gesagt, beständig wiederholen: Das Militär erringt
die Siege, und die Diplomaten haben nichts Eiligeres zu
tun, als sie wieder zu zerstören . Warten Sie, ich will mit
dem Kaiser sprechen gehen.“
Er setzte die weiße Mütze mit gelben Streifen auf und
verließ das Haus.
D'Herisson wartete zwei Stunden lang in lebhafter un-
ruhe über die Resultate seiner Bemühung. Die Frühstückszeit