Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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war längst vorüber, als Bismarck wieder eintrat. „Ich habe 
mich sehr verspätet, aber das ist Moltke's Schuld. Ich hatte 
den Kaiser schon zur Annahme der Bedingungen bestimmt. 
Darüber ist der Feldmarschall gekommen und hat Se. Majestät 
angefleht, fest zu bleiben. Der Kaiser mußte erst ganz aus- 
drücklich seinen Willen betonen. Es ist also gewährt. Die 
Kanonen werden nicht in die Gräben geworfen. Wir werden 
die Zernierung nach dem Plan Nr. 1, dem französischen 
Plan festsetzen, und was die Fahnen betrifft, so hat der Kaiser 
darüber folgende Worte gesagt: „Lassen Sie den Abge- 
sandten der französischen Regierung wissen, daß wir genug 
Siegestrophäen und von den französischen Heeren erbeutete 
Fahnen besitzen, so daß wir nicht nötig haben, dieselben noch 
durch die der Pariser Armee zu vermehren.“ 
D'Herisson: „Darf ich, bevor ich mich verabschiede, noch 
eine persönliche Bitte an Eure Exzellenz richten?“ 
Bismarck: „Sprechen Sie.“ 
D'Herisson: „Ich bin allein gekommen und fürchte nicht, 
meinen Minister durch die Mitnahme einiger Lebensmittel zu 
kompromittieren. Würden Sie mich autorisieren, den ersten 
Proviant in Paris einzuführen und mir gestatten, in Ihrem 
Garten zu warten, bis ich aus der Stadt Brot, Butter 
und einiges Geflügel holen lasse?“ 
Bismarck: „Ich hätte daran denken können, Sie schon 
mehrere Tage mit diesem Amt zu betrauen.“ 
Versailles, 30. Januar 1871. 
Unterredung mit dem Polizeipräsidenten von 
Paris, Cresson, betreffend die Ausführung des 
Waffenstillstandsvertrages.“ 
Als sich Cresson von Bismarck verabschiedete, erinnerte 
er letzteren daran, daß er nach Versailles wegen der Passier- 
*) Die obenstehende Darstellung ist einer Erzählung Cressons 
in der „Revue des deux Mondes“, Jahrg. 1881, S. 515, ent-
	        
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