Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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Als die Betreffenden die Stadt wieder verlassen sollten, sei 
ihnen der Durchzug durch die Linien der Belagerungsarmee 
verschlossen worden. 
Bismarck: „Ich habe davon sprechen hören, kann aber in 
dieser Sache nichts für Sie tun. Ich bin nicht das deutsche 
Heer, und das deutsche Heer gleicht in sehr vielen Beziehungen 
allen anderen Armeen. Ein allgemeiner Befehl ist an die Chefs 
der Armeekorps ergangen; diese geben ihn am folgenden Tage 
an die Unterchefs, welche sie wieder am folgenden Tage an die 
Hauptleute schicken, und das geht so fort. Daher kommt es, 
daß die einfachste Ordre fataler Weise lange Tage Aufenthalt 
erleidet. Ich, der Kanzler, kann Ihnen nur versprechen, die 
Instruktionen nicht zu verzögern.“ 
Cresson wies auf die Notwendigkeit hin, im Interesse des 
geplanten Friedens nicht durch vexatorische Maßnahmen eine 
stolze und empfindliche Bevölkerung zu erregen. 
Bismarck: „Beruhigen Sie sich, unsere Offiziere werden 
neue Instruktionen erhalten; ich bin überzeugt, sie werden 
sich nicht weiter anspruchsvoll und unnachgiebig zeigen.“ 
Cresson veranlaßte sodann den Kanzler zu einer Aeußerung 
über die zahlreichen Kirchhöfe und die Einzelgräber in der Um— 
gebung von Paris. Die Beerdigungen seien nach den Kämpfen 
nur oberflächlich vorgenommen worden und sie könnten leicht 
eine Epidemie hervorrufen, der man vorbeugen und deren 
Ursachen man bekämpfen müsse. 
Bismarck: „Für die Toten gnügt wenig Erde; wenn sie 
mit Klee besät wird, ist sie für diesen Zweck ausreichend.“ 
Nachdem Cresson von den wiederholten Zusicherungen Bis- 
marcks Akt genommen, blieb er schweigender Zuhörer bei den 
weiteren Verhandlungen, die J. Favre mit Bismarck über 
die Einzelnheiten der auf den Waffenstillstand bezüglichen 
Urkunden pflog.
	        
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