Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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ohne daß es zu einer Plünderung von Paris kommt. Unter 
Umständen könnten die Deutschen als Garantie für die Aus- 
führung des Friedensvertrages nur einen Bezirk von Paris 
z. B. die Champs Elhsees besetzen.“ 
Thiers: „Eine derartige Okkupation könnte infolge ihrer 
längeren Dauer noch gefährlicher werden, als ein kurzes 
Erscheinen der preußischen Armee in Paris.“ 
Bismarck bestand nicht weiter darauf, und da Thiers 
sah, io die Schwierigkeit lag, so bemerkte er, wenn es 
Bismarck recht sei, so würde er selbst den König sprechen. 
Er würde sich an das Herz desselben wenden und ihm zu 
verstehen geben, wie wenig seine Ehre an einem Einzug in 
Paris interessiert wäre. 
Bismarck: „Ohne Zweifel werden Sie ihn sehen, aber 
drängen Sie nicht zu sehr in ihn. Die Könige sind nicht 
an ein so arbeitsreiches Leben gewohnt, wie wir. In seinem 
hohen Alter muß man mit seinen Kräften Rechnung tragen. 
Im übrigen liebt er nicht, daß man, wenn seine Minister 
nicht zugegen sind, mit ihm über Geschäfte spricht.“ 
Thiers: „Kommen wir nun zur Hauptsache.“ 
Bismarck: „Ich habe mich darüber schon Ihnen gegenüber 
ausgesprochen. Ich will mit Ihnen nicht einen Pferdehandel 
machen, denn das wäre wenig würdig. Auch ich könnte von 
Europa sprechen, wie man es auf Ihrer Seite tut, und in 
seinem Namen von Ihnen verlangen, daß Sie Savoyen und 
Nizza Ihrem früheren Eigentümer zurückgeben. Ich tue 
nichts dergleichen und werde nur von Deutschland und Frank- 
reich sprechen. Ich habe bereits von Ihnen Elsaß und einzelne 
Teile von Lothringen verlangt. Nancy erhalten Sie zurück, 
obwohl der Kriegsminister es behalten möchte. Dafür ver- 
langen wir Metz zu unserer Sicherheit. Den ganzen übrigen 
Teil von Lothringen behalten Sie.“ 
Thiers: „Sie haben mir doch zuletzt nur von Deutsch- 
Lothringen gesprochen.“
	        
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