Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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Bismarck: „Ohne Zweifel, aber wir brauchen Metz, wir 
brauchen es zu unserer Sicherheit.“ Auf die Kriegskostenent- 
schädigung übergehend, bemerkte Bismarck: „Als wir uns im 
November sahen, sprach ich Ihnen von einer bestimmten 
Summe. Heute kann es nicht mehr dieselbe sein. Denn wir 
haben seit dieser Zeit außerordentlich gelitten und riesige Aus- 
gaben gehabt. Ich verlangte damals von Ihnen vier Milliar- 
den, heute sind es sechs.“ 
Thiers: „Wie, sechs Milliarden! Niemand in der Welt 
könnte diese Summe aufbringen. Es sind Militärs, aber 
keine Finanzleute, die Ihnen diese Summe nahe gelegt haben. 
Ich habe Sie, ohne ein Wort zu sagen, angehört. Aber 
glauben Sie deshalb nicht, daß ich Ihre Forderungen zu- 
geben kann. Das Elsaß, Metz, das doch eine rein französische 
Stadt ist, und außerdem noch sechs Milliarden, das ist ein- 
fach ummöglich! Wir werden unterhandeln müssen, und um 
zu unterhandeln, braucht man Zeit. Verlängern wir also 
zunächst den Waffenstillstand. Ich werde ebenso wenig wie 
Sie einen Pferdehandel machen. Ich werde Ihnen meine 
Bedingungen mitteilen, und wenn Sie das Unmögliche von 
mir verlangen, so werde ich mich zurückziehen, und Sie werden 
Frankreich regieren.“ » 
Darauf begab sich Bismarck zum König, um eine Ver— 
längerung des Waffenstillstandes zu erreichen. Sie wurde 
bis Sonntag Mitternacht gewährt. Bismarck verständigte 
Thiers, daß der König ihn am nächsten Tage empfangen 
werde.“) 
*) Nach den Feldbriefen Wilmowskis 1870/71, S. 84, ließ 
Bismarck Thiers in der Zeit, da er für denselben eine Audienz 
beim König erbat, in seinem Zimmer, und als er zurückkehrte, 
fand er den alten Herrn eingeschlafen. Daß Bismarck die ge- 
dachte Audienz unter 4 Augen, also ohne seine Zuziehung zuließ, 
wurde ihm von Manchen verdacht. Der Vorgang bewies aber 
nur, daß er ebenso sicher auf den Frieden als auf den König
	        
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