Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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drei Milliarden aufbringen müsse, so käme dies davon, daß 
es zu den Kriegskosten im Betrage von zwei Milliarden noch 
eine Milliarde hinzuschlagen müsse für zerstörte Brücken und 
Tunnels, für die Ausbesserung von Wegen, für die Zahlung 
von Entschädigungen, für die Eisenbahnen, und für den 
Ausfall der Steuern, der etwa ein Drittel ausmache. 
Bei sechs Milliarden würde sich für Preußen ein barer Ge- 
winn von drei Milliarden ergeben. Die Kriegsentschädigung 
würde sich dann zu einer Finanzspekulation umgestalten. 
Bismarck: „Der Krieg hat Deutschland mehr gekostet, als 
Frankreich, weil man alles aus Deutschland hat kommen lassen 
müssen.“ 
Thiers: „Frankreich hat gleichfalls enorme Transport- 
kosten gehabt, und was Ihre Truppen an Ort und Stelle 
weggenommen haben, kommt einer reichlichen Entschädigung 
für Ihre Transportkosten gleich.“ 
Bismarck: „Die Ziffern, mittelst deren ich die Kriegs- 
entschädigung berechnet habe, sind mir aus Berlin zuge- 
gangen; ich bin in dieser Sache nur das Sprachrohr. 
Jedenfalls kann ich nichts bestimmen, bevor ich nach Berlin 
telegraphiert habe. Wenn ich im Besitze der Rückantwort 
bin, so werde ich Ihnen Vertrauensmänner nach Paris schicken, 
um in dieser Sache weiter zu verhandeln.“) 
*) Die Vertrauensmänner, welche sich am anderen Tage 
nach Paris begaben, waren der Graf Henkel Donnersmarck und 
Herr von Bleichröder. — 23. Februar 1871. Abecken schreibt 
seiner Frau, Thiers sei sehr herunter. Bismarck sagte, daß 
er vor innerer Aufregung kaum sprechen könne, und daß er, 
je bewegter er sei, um so leiser und unverständlicher spreche. 
Louis Schneider „Aus dem Leben des Kaiser Wilhelm“, Bd. III, 
Seite 194, erzählt: „Während der Friedensunterhandlungen war 
natürlich viel die Rede von den verlangten Milliarden und 
ich durch die Bekanntschaft mit den nach Versailles berufenen 
Bankiers ziemlich au courant der Forderungen. Als man fran- 
zösischerseits sich besonders gegen die Abtretung von Metz stemmte,
	        
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