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Und nun kam der Kampf um Belfort.
Bismarck: „Belfort gehört zu Elsaß, und es ist bereits
festgesetzt, daß das ganze Elsaß Deutschland gehören soll.“
Thiers: „Niemals werde ich auf einmal Belfort und Metz
hergeben. Ihr wollt Frankreich nicht nur in seinen Finanzen,
sondern auch in seinen Grenzen ruinieren! Nun gut, nehmen
Sie es, verwalten Sie es, Frankreich, erheben Sie die Ein-
künfte! Wir werden uns zurückziehen und Sie können dann
die Regierung übernehmen, angesichts von Europa, wenn
dieses es gestattet.“
Bismarck: „Glauben Sie mir, ich habe alles getan, was
ich konnte, aber es ist unmöglich, Euch einen Teil des Elsaß
zu lassen.“
Thiers: „Ich unterschreibe sofort, wenn Ihr uns Belfort
laßt, wenn nicht, so mag es zum äußersten kommen.“
Bismarck: „Nun denn, so will ich denn noch einen äußersten
Versuch beim König machen, ich glaube aber nicht, daß er
Erfolg haben wird.“ Und nun schrieb der Kanzler zwei
Briefe, einen an den König und einen an Moltke. da, wie
er sagte, ohne den letzteren nichts zu erlangen sei. Eine halbe
Stunde verging. Endlich öffnete sich die Tür: der König
ist auf der Promenade und auch Moltke ist nicht zu Hause,
der König wird erst um 4 Uhr zurückkehren, wann Moltke
zurückkommt weiß man nicht. Thiers und Favre entschlossen
sich zu warten. Bismarck ging dinieren. Endlich kam er
wieder: der König ist zurückgekommen, aber er will keine
Entscheidung treffen, ohne Moltke gesprochen zu haben. Moltke
kommt. Bismarck verläßt die französischen Unterhändler,
kommt nach einiger Zeit mit zufriedenem Gesicht zurück und
sagt: „Moltke ist auf unserer Seite und geht, den König um-
zustimmen.“ Neues Warten, dreiviertel Stunden lang. Man
ruft Bismarck ab, da Moltke zurückgekommen.
Nach einer ziemlich langen Unterhaltung mit ihm kommt