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Versailles, ?
Unterredung mit dem Quäker N. Jones, betreffend
die Germanisierung von Elsaß-Lothringen.“
Jones sagte zu Bismarck, er habe konstatiert, daß die
französische Bevölkerung in Metz und der umliegenden Gegend
dem Gedanken der Annexion Lothringens durch Deutschland
arg widerstrebe, wofür er ihm zahlreiche Beispiele zitierte.
Bismarck: „Wir kemnen diese Gesinnungen. Aber Sie
dürfen dabei nicht vergessen, daß die Bevölkerung, von der
Sie sprechen, ursprünglich deutsch war und „vor zwei Jahr-
hunderten einen Teil des deutschen Kaiserreiches bildete.
Darum sind wir entschlossen, sie wieder deutsch zu machen
,regermaniser“) und aus ihnen ebenso loyale deutsche Unter-
tanen zu machen, als sie jetzt französische sind.“
Jones: „Und wie machen Sie das?“
Bismarck: „Wir werden ihnen die Kinder nehmen und
sie in unseren deutschen Schulen erziehen; wir werden ihnen
die jungen Leute nehmen und sie der Disziplin unserer großen
deutschen Armee unterziehen. Vielleicht müssen wir uns
während der Zeit einer halben Generation gedulden, bis
sich die gewünschte Aenderung vollzogen hat. Aber wenn
Sie Gelegenheit haben, diese Provinzen in 15 Jahren wieder
zu besuchen, werden sie deren Untertanen ebenso Deutschland
ergeben finden, wie sie jetzt Frankreich ergeben sind.“
Anfangs März 1871 empfahl sich der General Sheridan
von Bismarck, der, in seiner offenen, ungeschminkten Weise die
Genugtuung und Befriedigung über seinen Erfolg rückhaltlos zutage
treten ließ. Sheridans Erinnerungen, Seite 100.
*) Nach einem 1899 in London erschienenen Buche Jones
„Der Elsässer", Nr. 135 vom 12. Juni 1899.