Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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Fronde waren: „Mögen sie singen, wenn sie nur zahlen!“ 
— Und der Kardinal ließ sie singen.“ — — 
Die Unterredung nahm hiermit nicht ihr Ende und war 
auch nicht die einzige dieser Art.“) 
Gastein, zwischen 17. und 21. August 1871. 
Unterredung mit dem österreichischen Reichskanzler, 
Grafen Benst, betreffend ein Mittel zur Besei- 
tigung des Argers.“ 
Biemarck: „Was tun Sie, wenn Sie sich ärgern? Ich 
glaube, Sie ärgern sich nicht so viel wie ich.“ 
Beust: „Nun, bloß über die Dummheit der Menschen, 
über ihre Bosheit nie.“ 
„Bismarck: „Nein, finden Sie nicht, daß es dann eine 
große Erleichterung ist, einen Gegenstand zu zerstören?“ 
*) Im Herbst 1871 tauchten Gerüchte auf, daß dieser 
oder jener deutsche Fürst geneigt sei, seine Souveränität auf- 
zugeben, und sein Land an Preußen abzutreten. Auf das 
Anerbieten, welches Bismarck vertraulich von dem Agenten eines 
kleinen Fürsten zuging, der nachdem er sich in den Besitz häuslicher 
Domänen gebracht, plötzlich des Regierens müde wurde, soll Bis- 
marck geantwortet haben: „Preußen hat keine Lust, die bloßen 
Knochen zu nehmen, etwas Fleisch und Fett hätte man doch immer 
daran lassen können.“ „Voßische Zeitung“ Nr., 242 v. S. Okt. 1871. 
**) Nach Beust's Erzählung „Kölnische Ztg.“, Nr. 10 vom 
29. 1. 1908. Nach Busch spielte sich die Szene damals ab, 
als der König von Sachsen dem preußischen König die Ein- 
ladung zum Frankfurter Fürstentag (1863) persönlich überbrachte 
und Bismarck seinem Herrn unter Aufbietung seines ganzen Ein- 
flusses die Ablehnung dieser Einladung abrang. „Damals lag 
der König auf dem Sofa und hatte Weinkrämpfe, und ich 
war . . schwach und matt, daß ich mich kaum auf den 
Beinen halten konnte. Als ich das Zimmer verließ, taumelte 
ich und war nervös so aufgeregt, daß ich beim Zumachen der Türe 
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