Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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Klagen über die Intriguen, welche mehrere seiner Kollegen im 
Ministeramt, angestiftet von der Kaiserin Augusta, gegen 
ihn spännen. Ueber die Kaiserin und die Minister sprach 
Bismarck viel bitterer als über die Franzosen und den Papst, 
deren Verhalten er gleichfalls geißelte. Im übrigen bezeichnete 
der Kanzler die Dreikaiser-Zusammenkunft als ein Unterpfand 
des Friedens, es sei sein Entschluß, daß sie es sein solle.) 
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Varzin, zirka 3. November 1872. 
Unterredung mit dem Mitglied des Herrenhauses 
v. Below-Saleske über die Kreisordnung.“ 
Biesmarck: „Ich wundere mich, daß das Herrenhaus 
so viel Reales an Rechten aufgegeben hat. Es ist sein 
Recht gewesen, seine Forderungen zu stellen, es hat sich aber 
ins Unrecht gestellt durch die unkluge feindliche Verwerfung 
der eigenen Amendements. Das ist wieder dieselbe fanatische 
junkerhafte unüberlegte Opposition des Schulgesetzes. Dort 
die Minorität, heute die Moajorität, die einzelnen Führern 
folgt.“ 
  
*) Nach dem Werke des Vicomte de Gontaut-Biron 
Mon Ambassade en Allemagne, S. 168, bemerkte Bismarck 
am 9. September 1872 nach einem Diner im Kgl. Schlosse dem 
Botschafter Russel gegenüber: „Ich habe hier drei Kaiser ver- 
einigen wollen und sie wie drei Statuen posieren lassen, die 
drei Grazien, um sie so aller Welt zu zeigen. Andrassy ist char- 
mant und höchst einsichtsvoll. Was den alten Gimpel Gort- 
schakow ambelangt, so geht er mir auf die Nerven mit seiner weißen 
Krawatte und seinem Geistreich-Sein-Wollen. Er hat sehr weißes 
Papier mitgebracht, sehr schwarze Tinte und eine Masse Schreiber 
und er wollte schreiben. Ich aber stellte mich taub. Darauf 
verduftete er.“ 
"“) Kleist Retzow. Ein Lebensbild pon Dr. Hermann v. 
Petersdorff, S. 447. 
10“
	        
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