Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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sie nicht. Merkwürdigerweise ist gerade der Finanzminister 
Camphausen der größte Gegner, weil, so sagt er, am Rhein 
sich schon gezeigt habe, daß die Macht des Klerus nur größer 
geworden ist. 
Der zweite Gegenstand betrifft die Erziehung und An- 
stellung der Geistlichen. Sollte sich dem im Ministerium oder 
im Abgeordnetenhause eine verbreitete Ansicht entgegenstellen, 
daß derselbe sich verfassungsmäßig nicht durchführen lasse, 
so bin ich nicht der Ansicht, denselben trotzdem einzubringen. 
Man muß dann dem Gesetze eine andere Tournüre geben, 
so daß man mit der Verfassung auskommt, und zugleich 
eine Vorlage machen, welche auf Deklaration, beziehungs- 
weise Abänderung der Verfassung abzielt. Ebenso verhält 
es sich mit dem dritten Entwurf, betreffend die Disziplin 
über den Klerus und den Mißbrauch der Amtsgewalt. In 
jedem Falle müssen wir die Vorlagen auf den Tisch des Hauses 
bringen, wenn sie auch in dieser Session nicht durchgehen, 
damit die Welt unsere Entschiedenheit sieht. 
Ich habe seit vierzehn Tagen, wo ich hier bin, alles 
daran gesetzt, daß vorläuifg das ganze Ministerium bleibt, 
und deshalb noch gar keine anderen Sachen betrieben. Hätte 
Roon abtreten müssen, so würde es geheißen haben, die 
Militärpartei sei unterlegen, und es trete eine Schwenkung 
ein. Wäre Eulenburg gegangen, so würde man die Kreis- 
ordnung als Grund angegeben haben. Jetzt kommt es darauf 
an, die Homogenität entweder mit dem bestehenden Mini- 
sterium herzustellen oder zu schaffen.“ 
Schulte gab der Ansicht Ausdruck, daß man mit diesen 
Gesetzen nicht das Ziel erreichen werde, den Ultramontanis- 
mus zu vernichten, daß es mißlich sei, diese Gesetze auch 
auf die evangelische Kirche anzuwenden, die nichts ver- 
brochen habe. 
Bismarck: „Falk meint, es sei nicht möglich, für die
	        
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