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mir verlange. Ich gab ihm aber mein Ehrenwort, daß Preußen
niemals mit Frankreich wegen einer Annekxion von Belgien ver-
handeln würde. Das genügte ihm und er reiste beruhigt ab.
Ich handle heute ganz ebenso wie damals. Sie dürfen auch
nicht einen Augenblick daran zweifeln, daß wir den Vertrag
rollständig erfüllen. Täten wir dies nicht, so mache ich
mich anheischig, mich in Paris als Gefangener zu stellen. Man
spricht von Belfort, es scheint sogar, daß man bei Ihnen.
behauptet, die Militärpartei in Deutschland verzeihe mir nicht.
daß ich Frankreich diesen Platz zurückgegeben habe. Das ist
ein Irrtum. Will Frankreich etwas schneller in den Rückbesitz
von Belfort kommen, ist es nur die Okkupation dieses Platzes,
die Ihnen Sorge macht, gut, so geben sie uns bis zur voll-
ständigen Bezahlung ein anderes gleichwertiges Pfand, z. B.
Toul oder Verdun. In diesem Falle werden wir Belfort gleich-
zeitig mit den anderen vier Departements räumen. Alles, was
wir während der Okkupation und bis zu ihrer Beendigung
wünschen, das ist eine gute strategische Position, welche uns
eine solide Basis für die Verteidigung gibt, falls wir von
Ihrer Seite angegriffen werden.“ «
Man kann sich die lebhafte Genugtuung denken, welche
Gontaut-Biron bei diesen Worten des Kanzlers fühlte. Er
gab indessen wohlweislich seiner Freude keinen Ausdruck, indem
er von der Eröffnung nur Akt nahm, worauf die Besprechung
der übrigen Punkte ihren Fortgang nahm. Es wurden sodann
die verschiedenen Kombinationen über die Zahlung und die
Räumung des Territoriums der Reihe nach durchgegangen.
Gontaut-Biron setzte zuerst die Vorteile einer gleichzeitigen
Zahlung und vollständigen Gebietsräumung auseinander.
Diese Kombination würde mit einem Schlage alle Ge-
rüchte, welche, sei es mit oder ohne GErund, die
Gemüter erregten, und Deutschland hinstellten, als ob es die
Okkupation über die vertragsmäßige Dauer hinaus fort-
setzen wollte, zerstören. Der Erfolg würde davon ab-
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