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wiederholt von der Langsamkeit der französischen Verhand-
lungen. Der Botschafter widersprach lebhaft. „Dieser Vor-
wurf kann auf keinen Fall weder mich noch Thiers treffen.“
Bismarck: „Ich leugne dies nicht, aber ich bin unzu-
frieden mit der Langsamkeit und den Unklarheiten des Grafen
Arnim. Und dies ist der Grund, warum ich Ihnen vor-
geschlagen habe, die Sache hier mit mir abzuschließen.“
Gontaut-Biron: „Ich fühle mich sehr geehrt, meine Unter-
schrift neben der Ihrigen unter den Vertrag zu setzen. Ich
hege aber augenblicklich noch große Bedenken, angesichts deren
meine persönlicheen Wünsche zurücktreten müssen.“
Berlin, 14. März 1873.
Unterredung mit Gontaut-Biron, betreffend die-
selbe Frage.“
Gontaut--Biron überbrachte Bismarck eine neue Redaktion
der Uebereinkunft unter Beachtung der inzwischen von Hause
erhaltenen Instruktionen. Ueber diesen Text entspann sich
die Diskussion. Nachdem Bismarck zu Anfang einige Schwie-
rigkeiten erhoben hatte, gab er in den meisten Punkten nach
und nach einer Konferenz von fünfviertel Stunden wurde das
Schriftstück den beiderseitigen Sekretären Herrn Debains und
dem Grafen Hatzfeld übergeben, um die Schlußredaktion vor-
zunehmen. Zuletzt bat Gontaut den Vertrag erst am folgenden
Tage um 2 Uhr unterzeichnen zu dürfen, um gewisse Modi-
fikationen, welche Thiers vorgeschlagen hatte, noch berücksich-
tigen zu können.
Der französische Tert wurde mit demjenigen Bismarcks
kombiniert. An die Stelle von Belfort kam Verdun mit einem
6.) A. a. O., S. 295—296.