Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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sterium auseinander gefallen sein und das würde ich für ein 
Unglück gehalten haben, denn unter den jetzigen Umständen 
würde es sehr schwierig sein, ein neues Ministerium in Preußen 
zustande zu bringen, auch ist das jetzige gerade für die bestehenden 
Verhältnisse ganz gut geeignet. Indem nun das gesamte 
Ministerium mich damals gebeten hat, das Präsidium wieder 
zu übernehmen, hat es mir dabei schriftlich noch erklärt: 
Das Ministerium verlange gar nicht und wolle mir gar nicht 
zumuten, daß ich mich an den Geschäften persönlich oder 
sonstwie beteiligen solle, es wünsche nur meinen Namen an 
der Spitze zu haben, da es ihm außerdem an der nötigen 
Autorität fehlen würde. Denken Sie sich nur, das mußte ich 
mir gefallen lassen! so behandelte man mich! man sagte 
mir ganz offen, mich selbst wolle man gar nicht haben, auf 
mich selbst, auf meine Mitwirkung, auf meine Teilnahme an 
den Geschäften komme dem Ministerium gar nichts an, nur 
mit meinem Namen wolle es sich schmücken und mit dem- 
selben auch das decken, was andre tun! Das glaubte man 
mir bieten zu können! Aber was wollte ich machen? Aus 
Patriotismus mußte ich auch das einstecken und mir gefallen 
lassen! Nur um den völligen Zerfall des Ministeriums zu 
verhindern, mußte ich ein solches Schein-Präsidium übernehmen! 
Jetzt bedaure ich aber doch, daß ich es getan habe, denn jetzt 
macht man mich auch verantwortlich für alles, was in den letzten 
zwei Jahren in Preußen geschehen ist und doch bin ich ganz 
unschuldig daran, ja zum größten Teile damit gar nicht ein- 
verstanden! Da ist z. B. der Kampf gegen die katholische 
Kirche! mit dem bin ich gar nicht einverstanden, er ist ganz 
gegen meine Absicht entstanden! Ich wollte die Zentrums- 
formation als politische Partei bekämpfen, weiter nichts! wenn 
man sich darauf beschränkt hätte, so wäre es auch gewiß 
von Erfolg gewesen. Daran, daß man weiter gegangen ist 
und die ganze katholische Bevölkerung aufgeregt hat, bin 
ich ganz unschuldig. Auch mit der Einführung der Ziovilehe 
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