Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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Aufhebung sämtlicher Klöster und Orden, männlicher wie 
weiblicher, mit alleiniger Ausnahmebefugnis für die Regierung, 
die Barmherzigen Schwestern und ähnliche Krankenorden auf 
Widerruf fortbestehen zu lassen, zu unterzeichnen, macht der 
Kaiser noch Schwierigkeiten, hinter denen die Kaiserin wieder 
steckt.“*) 
Bennigsen forderte Bismarck wiederholt dringend auf, 
endlich Eulenburg zu zwingen, alle die unfähigen oder geradezu 
klerikal gesinnten höheren Beamten, Präsidenten, Regierungs- 
räte und Landräte am Rhein und in Westfalen zu beseitigen 
oder doch in protestantische Gegenden zu versetzen. 
Bismarck: „Ich bin mit Ihnen einverstanden und Sie 
können wersichert sein, daß in diesem Sinne vorgegangen werden 
wird.“ 
Berlin, 24. April 1875. 
Unterredung mit dem Landtagsabg. Landrat von 
Tiedemam, betreffend den Minister Falk, Damen- 
regiment, Charakterisierung der Beamten in der 
Rheinprovinz.“ 
Bismarck: „Falk ist schneidig beim Entwerfen von Ge- 
setzen, wenn es sich aber um Maßregeln handelt, dann bricht 
der gefühlvolle Schlesier bei ihm durch ... In letzter In- 
stanz regieren bei uns die Damen und gegen Schürzen beißt 
Eulenburg nun einmal nicht: das ist das Geheimnis unserer 
inneren Politik.“ Ebenso scharfe, wie treffende Charakteri- 
sierung der höchsten Beamten in der Rheinprovinz, die der 
Reihe nach durchgenommen wurden .. „Das Klima be- 
kommt dort den Herren zu gut, sie fühlen keine Neigung sich 
*:) Wenige Tage darauf erteilte der Kaiser telegraphisch 
seine Genehmigung auch zu dem Klostergesetz. 
“ TTeiedemann, a. a. O., S. 27—28. 
v. Poschinger, „Also sprach Bismarck“, Band II. 15 
 
	        
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