Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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Eulenburg, des Verlobten der Tochter Bismarcks aus. Gon— 
taut bedauerte gleichzeitig, Bismarck so lange Zeit nicht gesehen 
zu haben, in Folge einer zweimaligen längeren Abwesenheit 
von Berlin; das erste Mal wegen einer Familientrauer, das 
andere Mal, um die Verhandlungen des französischen Parla- 
ments persönlich verfolgen zu können. Er (Gontaut) freue 
sich, am Schluß des Jahres eine Beruhigung in der Politik 
der beiden Nachbarländer eintreten zu sehen; die Sprache der 
deutschen sowohl wie der französischen Presse werde jetzt weniger 
bitter, die Intriguen und das Mißtrauen legten sich, mit 
einem Worte, das Verhältnis zwischen beiden Staaten sei 
auf dem besten Wege, sich immer friedlicher zu gestalten. 
Dies sei sein Ziel gewesen, als er nach Berlin gekommen, er 
werde es stets verfolgen und würde sich freuen, etwas zu diesem 
Resultate beigetragen zu haben, das beiden Staaten zugute 
komme. 
Bismarck: „Es ist mir lieb, daß Sie diesen Eindruck 
haben, und doch hat man noch vor wenigen Monaten in 
Frankreich an den Krieg geglaubt. Man war überzeugt, 
daß wir es angreifen wollten. Ich frage mich, was zu so 
falschen Gerüchten Anlaß gegeben haben kann. Können Sie 
mir vielleicht darüber Auskunft geben? Ich weiß, es gibt 
einen Kreis von Börsenspekulanten, die von überall zusammen- 
gelaufen sind, hauptsächlich aus Deutschland, und die Nach- 
richten dieser Art verbreiten. Gegenwärtig behaupten sie, 
Rußland häufe an der Grenze Truppen an. Da sind auch 
die Polen und Klerikalen, die diese Gerüchte aufgreifen, 
weiter tragen, vergiften; aber das genügt nicht, um sie glaub- 
würdig zu machen. Freilich, wir haben überdies noch die 
Briefe hochstehender Frauen. So hat die arme Königin 
Viktoria einen kläglichen Brief über die Gefahren und Folgen 
des Krieges hierher geschrieben. Es muß doch wohl Di- 
plomatenberichte gegeben haben, die dieses ganze Getöse ernst 
genommen haben, denn Zeitungsartikel bedeuten nichts. Mein 
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