Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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Ueberredung — das einzige mir zustehende Mittel, um 
6 Kollegen auf der richtigen Bahn zu erhalten, besitze ich 
nicht in dem Maße, wie es leider nötig ist.“ 
Juni 1876. 
Unterredung mit dem Kaiser Wilhelm, betreffend 
die Ernennung des Präsidenten des Reichskanzler- 
amtes Hofmann und des Staatssekretärs im Aus- 
wärtigen Amte, v. Bülow, zu Staatsministern. 
Bismarck: „Die zwischen dem Reiche und Preußen be- 
stehenden, untrennbaren, wechselseitigen Beziehungen verlangen 
es gebieterisch, daß den Interessen des Reiches eine lebendige 
Vertretung im preußischen Staatsministerium zuteil wird, wie 
umgekehrt, daß die Führung der preußischen Stimme im 
Bundesrat mit der vollsten Kenntnis der im Staatsministerium 
sich geltend machenden preußischen Interessen erfolgt. In einem 
Auseinandergehen beider großer Organismen läge die Gefahr 
einer Schwächung der Stellung beider nach außen und nach 
innen. Bisher lag die notwendige Vermittelung zwischen der 
Reichs= und der preußischen Regierung wesentlich Delbrück ob, 
dem die nahen und hergebrachten Beziehungen zu seinen preußi- 
schen Kollegen im Staatsministerium diese Aufgabe wesentlich 
erleichterten. Nach seinem Rücktritt wird es nötig sein, auch 
seinen Amtsnachfolger, den Präsidenten des Reichskanzler- 
amtes Hofmann, zum Mitglied des Staatsministeriums zu 
ernennen. In Anbetracht meiner geminderten Arbeitsfähig- 
keit, die meine regelmäßige Beteiligung an den Sitzungen 
desselben beeinträchtigt, halte ich es im Interesse des Dienstes 
geboten, daß überdies auch der auswärtigen Politik des Reiches 
eine regelmäßige Vertretung im preußischen Staatsministerium 
gesichert werde. Demgemäß beantrage ich auch die Ernennung 
des Staatssekretärs im Auswärtigen Amte, v. Bülow, zum 
Mitglied des Staatsministeriums.“
	        
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