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Radziwills, der ehemalige Sekretär Ledochowskis und der
Kaplan, nicht vergessen werden. Beide sind Leute von der
Zentrumsfraktion, beide gern gesehene Gäste in der Bon-
bommiere.
Das Blatt, wo die jetzt ihr Gift ablagern — ich meine
die evangelische Seite der Klique —, ist die „Kreuzzeitung“.
Nathusius, der Redakteur, der lange Zeit schon die Leser der
Regierung und dem Kaiser abzuwenden bemüht gewesen ist,
und der endlich wegen Verläumdung von Ministern verurteilt
wurde, ist von Seiner Majestät gegen das eingeforderte Gut-
achten der Beleidigten begnadigt worden — sicher auf Für-
sprache der Kaiserin. Sagen Sie, allein dem gegenüber wäre
wohl anzunehmen, daß die mir nachgesagte Aeußerung, die
diplomatische Mission zu dem eignen Hofe mache mir die
größten Schwierigkeiten, mit denen ich zu tun hätte, wirk-
lich von mir getan worden sei. Sie können noch hinzufügen, daß
auch der Prinz Karl mir nicht wohlwolle und einen ungünstigen
Einfluß auf seinen Bruder ausübe, und wenn Sie vom evan-
gelischen Teil der Bonbonniere reden, können Sie den Aus-
druck brauchen: Bodensatz der Kreuzzeitungsgesellschaft, und
der inveterierten Herrenhausopposition.
Dann gibts neben dem Hofe auch andere Friktionen, die
mich hemmen und aufreiben. Die Minister, die ihre Ansichten
meinen Plänen nicht anbequemen wollen — in Zoll= und
Steuersachen — in der Eisenbahnfrage, besonders Camphausen
und Delbrück wollen nicht heran an meine Gedanken, drehen
und wenden sich und verschieben. Ich soll ihnen und dem
Reichstage Entwürfe zur Kritik vorlegen. Ich will aber, daß
sie, die es zunächst angeht, und die Sachverständige sind, das
tun und zeigen, was sie vermögen. Es ist da vieles zu ändern,
was bis jetzt vertagt werden mußte, weil andere Sachen vor-
gingen.“
Zuletzt nannte er auch den Reichstag als eine Quelle von