Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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Bismarck erzählte Anton v. Werner, daß er bei seiner 
Kurzsichtigkeit erst, als er dem Wagen schon ganz nahe war, 
Napoleon erkannt habe, mit drei Offizieren im Wagen stehend. 
„Ich parierte mein Pferd, um abzusteigen; dabei war mir 
der Revolver zwischen die Beine gerutscht und genierte beim 
Absteigen. Ich griff danach und bei dieser Bewegung wurde 
der .. .. (apoleon) weiß, wie eine Kalkwand.“) 
Gastein, September 1877. 
Unterredung mit dem Abgeordneten Crispi, be- 
treffend die Annektierung österreichischer Landes- 
teile durch Preußen, die nächste Papstwahl, das 
Maßhalten in Königgrätz, das Verhältnis zu 
Frankreich, Unmöglichkeit eines neuen gegen 
Österreich gerichteten deutschen Bündnisses, die 
Frage des Trentino und von Triest. 
Im Jahre 1877 benutzte Crispi den Umstand, daß Bis- 
marck wie alle Jahre nach Gastein kam, um ihn aufzusuchen 
und bemerkte scherzend, er habe für diese Landesteile eine 
*) Als Bismarck das Bild sah, in dem Anton v. Werner 
nicht die Darstellung gewählt hatte, die Bismarck in seinem 
offiziellen Bericht gemacht hat, gab ihm der Kanzler unbewußt 
recht, indem er fragte: „Haben Sie den Kaiser gekannt? Gerade 
so, wie Sie ihn hier gemalt haben, stand Napoleon vor mir. 
Ich war in Wirklichkeit aber wohl etwas höflicher, als ich hier 
aussehe.“ Bismarck erinnerte sich nicht, ob er an dem Morgen 
in der Eile, mit welcher er abgeritten sei, die Schärpe an- 
gelegt hätte, und meinte, es sei inkorrekt, wenn Werner ihm nicht 
auch die Kartusche dazu gäbe. „Ich werde auf die Nachwelt 
als inkorrekter Soldat übergehen, und wenn der Kaiser dies 
sieht, so wird er es gewiß monieren. Die gute „Rosa“ (des 
Kanzlers Pferd) ist gut getroffen, — es war ein starkknochiges 
Tier, aber eine Stute, hier ist ihr Kopf etwas männlich —, 
sie ist erst im vorigen Jahre gestorben.“
	        
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