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genommen ein preußischer Partikularist und ein Bureaukrat,
hat aber einen liberalen Nimbus um sich verbreitet; ich werde
ihn nicht wegstoßen, aber fallen lassen.“
Schließlich klagte der Fürst noch darüber, daß er für
seine Eisenbahnpläne so wenig Förderung bei den preußischen
Ressortministern finde. „Die Privatbahnen müssen von ihrer
Position herunter.“
Berlin, Februar 1878.
Unterredung mit dem Abg. v. Bennigsen, betref-
fend dessen Eintritt ins Ministerium.“
Bennigsen: „Ist es wahr, daß Sie das Tabakmonopol
einführen wollen?“
Bismarck: „Allerdings.“
Bennigsen: „Dann entfällt für mich die Möglichkeit, in
das Ministerium einzutreten.“
BiSmarck schwieg, da er Bennigsen taktvoller Weise nicht
mitteilen wollte, daß ihm jede Möglichkeit, mit ihm weiter
zu verhandeln, bereits seit Neujahr durch den Kaiser abge-
schnitten sei.“)
*) Bismarck „Gedanken und Erinnerungen“, Bd. II, S. 184.
(Zeit nicht näher angegeben; Bismarck kehrte Mitte Februar aus
Varzin zurück und hielt am 22. desselben Monats eine Rede
im Reichstag über das Tabakmonopol.)
*) Ganz ebenso hat Bismarck mir den Vorgang erzählt,
sowie dem Schriftsteller Moritz Busch; ogl. dessen Werk: Unser
Reichskanzler, Bd. I. S. 204. „Diese Unterredung, die Bismarck
zwei Monate nach der Besprechung von Varzin hatte, konnte
keine Fortsetzung der dem Kanzler untersagten Verhandlungen
mehr sein. Der letztere, der seinerseits fortfuhr, auch unab-
hängig von der Ministerfrage, die Fühlung mit Bennigsen und
der nationalliberalen Partei zu suchen, konnte Herrn v. Bennigsen
nicht füglich erklären, daß die Möglichkeit, mit ihm als Minister-