Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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lauter sprechen und seine Rede wiederholen möge, damit 
wir das Vergnügen hätten, sie deutlich zu hören. Das ist 
nun ein ungeheurer Gewinn im Sinne der friedlichen Verhand- 
lung; verliert eine Rede doch so viel von ihrem Feuer, wenn 
sie sie noch einmal vom Anfang bis zum Ende hersagen 
müssen. Einige von uns sprechen sich lebhaft aus, tragen 
aber nichts nach. Hat also ein solcher Redner seine An- 
sprache zu wiederholen, so gibt ihm das Zeit, seine Ausfälle 
zu bereuen. Manchmal geht es aber anders. Der Redner 
— meist der Engländer oder der Russe — ist so ärgerlich, 
daß er, je mehr er über das ihm angetane Unrecht nach- 
denkt, immer wütender wird. Da kommt es denn, daß die 
zweite Rede schlimmer ausfällt, als die erste, und dann 
ist Gefahr, daß alles in Flammen aufgeht. Da habe ich denn 
meine letzte Hilfe bereit. Wie der große General, bringe 
ich nun die Reserve heran. In einem anstoßenden Saale 
habe ich alles famos hergerichtet, besonders in puncto Ge- 
tränke — alles in feinster Auswahl für den mannigfaltigen 
Geschmack meiner edlen und fürstlichen Freunde. Wohlan denn, 
wenn die Unterhandlungen eine Feuersbrunst drohen, dann 
sage ich: Meine Herren, ich bin müde und durstig und es 
kommt mir vor, daß ein Tropfen mir gut tun würde. Und 
warum sollen wir nicht alle einen Schluck nehmen? Das 
bedeutet eine Stunde an meinem berühmten Buffet und dann 
setzen wir uns wieder in viel besserer Laune an den Tisch.“ 
Unterredung mit A. v. Werner, betreffend das 
Kongreßbild. 
Werner wünschte, daß die Herren, wenn auch nicht in 
Gala, so doch in kleiner Uniform statt im Zivilkostüm in 
der Schlußsitzung erscheinen möchten und daß die Verträge 
nicht an dem hufeisenförmigen Sitzungstisch, sondern an dem 
Tisch, der an der Gartenseite des Saales für die Land-
	        
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