Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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fend die Silberwährungsfrage und sonstige allge- 
meine wirtschaftspolitische Fragen.“ 
Bismarck: „Mit Bedauern muß ich konstatieren, daß 
meine Leistungsfähigkeit zurückgegangen ist; ich kann nur mehr 
fünf Stunden am Arbeitstische wirken, obgleich es eigentlich 
sechzehn sein sollten. Meine Gewohnheit, bis weit in die 
Morgenstunden hinein zu arbeiten, und an wichtige Fragen 
zu denken, hat es mir unmöglich gemacht, in den ruhigen 
Stunden der Nacht des Schlafes zu pflegen. Die Stille nach 
Mitternacht — fuhr er fort — ist schrecklich, sie weckt alle 
bösen Geister meines Gemüts und läßt mich ein Opfer meiner 
Phantasie werden, denen zu entgehen ich aufstehen und lesen 
oder schreiben muß. Bei vielen derartigen Gelegenheiten habe 
ich Debatten im voraus gedacht, die Gegner sprechen lassen 
und meine Erwiderung gegeben, auch bin ich aus Furcht, meine 
anscheinend so effektvollen Gedanken und Worte zu vergessen, 
aufgestanden und habe dieselben sorgfältig zu Papiere gebracht. 
Nie habe ich dieselben jedoch für brauchbar gefunden; sie 
waren stets zu subtil, um unter praktischen Leuten anwend- 
bar zu sein und Papier und Tinte, welches sich stets an der 
Seite meines Bettes befand, war nutzlos verschwendet. Wenn 
der erste Lärm des Tages sich bemerkbar macht, fange ich an 
zu schlafen bis elf, zuweilen auch bis zwölf, ja bis ein Uhr. 
Zu Hause, auf dem Lande würde ich wohl gar nicht schlafen, 
wenn nicht die großen Güterzüge mit zwei Maschinen und mehr 
als hundert Wagen sich auf der zirka hundert Schritte 
von meiner Wohnung entfernten Bahn begegneten; durch den 
Lärm beruhigt, schlafe ich ein“. 
Sich zu Kelley wendend: „Sie nehmen sicherlich In- 
teresse an unserem Vorgehen in der Zollangelegenheit? Wir 
können eben so gut wie unsere Nachbarn das erzeugen, was 
*) Nach einem in der „Philadelphia Times“ veröffent- 
lichten Berichte Kelleys.
	        
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