Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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Mensdorff zugestimmt und der Krieg hat nun den bekannten 
Verlauf genommen. Ich bin aber kein Unitarier, ich wünsche 
im Gegenteil, daß in Deutschland neben Preußen noch einige 
größere Staaten eristieren, denn der Unitarismus würde in 
Deutschland zur Republik führen. 
Hannover und Kurhessen habe ich annektiert, weil König 
Georg ein sonderbarer Herr gewesen ist, mit dem keine Ver- 
ständigung möglich, und weil der Erbprinz von Kurhessen 
mit der Annexion einverstanden war. Auch war Preußen 
in zwei Hälften geteilt, deren Verbindung notwendig war. 
Der König hat noch viel mehr annektieren wollen, nament- 
lich Oesterreichisch-Schlesien und Ansbach--Bayreuth. Ich habe 
mich dem energisch widersetzt, und deshalb sogar in Nikols- 
burg meine Entlassung eingereicht und mich drei Tage lang 
um nichts mehr gekümmert; dadurch habe ich meinen Willen 
durchgesetzt. 
Ich denke nicht an weitere Eroberungen; der Minister, 
der solche, namentlich Oesterreich gegenüber, wollte, würde 
damit nur ein Zeugnis seines Unverstandes geben. Oester- 
reich und Preußen vereint, sind Rußland und Frankreich 
gegenüber vollkommen gewachsen, wie sich das anno 1864 
gezeigt hat im dänischen Kriege, der gegen den Willen des 
übrigen Europa unternommen worden ist. Ich habe mich dem 
Kaiser Franz Josef gegenüber bei der ersten Begegnung nach 
1866 in dieser Richtung ausgesprochen. Daß die Beziehungen 
der Höfe jetzt zwischen Berlin und St. Petersburg intimer 
sind als zwischen Berlin und Wien, hat lediglich in Fa- 
milienverbindungen seinen Grund. In Versailles hube ich 
mich auch dafür ausgesprochen, daß den süddeutschen Staaten 
die Kontributionen von 1866 zurückgegeben würden, da hat 
man gesagt: Ich sei betrunken! 
Ich bin kein Kulturkämpfer von Profession, die Bil- 
dung einer konfessionellen Partei im Reichstage hat mich 
in den Kampf gedrängt; ich habe es für notwendig 
LT
	        
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