Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

— 334 — 
russischen Gefahr, daß ich lieber zurücktrete, als dem Kaiser 
nachgebe. Was nun tun? Am besten Sie und Münster 
sprechen mit dem Kaiser.“ 
Hohenlohe: „Ich verspreche Eurer Durchlaucht gerne, 
ihm am 22. September in Straßburg bei Gelegenheit seines 
Besuches daselbst aufzuwarten, und ihn für Ihre Auffassung 
zu gewinnen.“ 
Gastein, 15.—19. September 1879. 
Unterredungen mit dem pänostlichen Nuntius Ja- 
cobini, betreffend die Herstellung des kirchlichen 
Friedens. 
Jacobinis Bestreben ging haupntsächlich dahin, von Bis- 
marck Zugeständnisse in Form allgemein gültiger Sätze zu 
erlangen. Bismarck ließ sich auf nichts der Art und auf 
sachliche Verhandlungen überhaupt nicht ein, hielt vielmehr 
den Standpunkt fest, daß der Reichskanzler für preußische 
Kultusfragen weder Unterhändler sei, noch selbsttätige In- 
struktionen erteilen könne. Die maßgebende Quelle solcher 
Instruktionen könne nur der preußische Kultusminister sein; 
dieser habe zu ermessen, welche Zugeständnisse oder Ableh- 
nungen er von den Häusern des preußischen Landtags werde 
verantworten können. 
„Der Zweck Roms ist Aenderung der bestehenden preu- 
ßischen Gesetze; über diese Materien sind zwar Staatsverträge 
nicht in Aussicht zu nehmen, wohl aber könnten wir uns 
gemeinsam überzeugen, welche Modifikationen der preu- 
ßischen Gesetze für Rom unentbehrlich und welche für Preußen 
zulässig erscheinen. Dazu ist aber notwendig, daß des hommes 
Spéciaux von beiden Seiten in Wien, unserem Botschafter und 
Ihrem Nuntius beigegeben werden, daß diese neben dem Text 
der preußischen Gesetzgebung ihre Wünsche und Zugeständ-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.