Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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nisse in margine zu Papier bringen. Hierzu ist der Kultus- 
minister bereit, und er hat bereits dazu seinen vortragenden 
Rat Herrn Hübler designiert.“ 
Jacobini äußerte sein Bedenken gegen diesen langsamen 
und arbeitsamen Weg der Unterhandlung und wollte noch 
beim Abschied von Bismarck (19. September) irgend ein all- 
gemein formuliertes Peinzip als Ergebnis der beiderseitigen 
Besprechungen gewinnen, entweder die Anerkennung der „auto- 
nomie de IEglise“ im allgemeinen, oder die Rückkehr der 
Bischöfe mit der Zusage, letztere an der Ausübung ihrer Funk- 
tionen nicht zu hindern. Das pänstliche Zugeständnis, wegen 
der Anmeldungen schien er bereit, sogar zu erweitern, wenn 
er irgend eine Zusicherung in Betreff der pänpstlichen fünf 
Gegenforderungen erhielte, unter denen die Rückkehr der 
Bischöfe und die Freiheit des Seminarunterrichts am 
häufigsten wiederkehrte. 
Bismarck machte wiederholt geltend, daß es Sache der 
preußischen Regierung sei, über die Möglichkeit von Kon- 
zessionen auf diesem Gebiete Beschluß zu fassen, daß aber 
diese petitio principi# schwerlich Aussicht auf Annahme habe. 
Jacobini verlangte demnächst, daß von Preußen wenig- 
stens formulierte Gegenvorschläge gemacht würden, aus denen 
das Maß des in Betreff der päpstlichen fünf Punkte zu er- 
wartenden Entgegenkommens klar ersichtlich wäre. 
Bismarck versprach, diesen Wunsch zur Kenntnis des 
Kultusministers zu bringen, fügte aber hinzu, daß alle Dis- 
kussion auf dem Gebiete der Prinzipien nichts an der Not- 
wendigkeit ändern werde, den konkreten Text der preußi- 
schen Gesetze zum Leitfaden der Unterhandlungen zu nehmen. 
„Denn Prinzipien, auch wenn die Verständigung über ihre 
Wortfassung gelänge, erhalten ihre praktische Bedeutung 
immer erst durch die Fassung, in welche sie in den ein- 
zelnen Gesetzen zum Ausdruck gelangen. Ein Einverständnis 
über ein Prinzip würde daher wahrscheinlich nichts anderes
	        
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