Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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schaffen, als ein neues Feld von Meinungsverschiedenheiten 
in Betreff der richtigen oder unrichtigen Anwendung oder 
Ausführung des Prinzips.“ 
Im Laufe der stundenlangen Besprechungen erwähnte 
Bismarck auch die in Aussicht genommene Rückkehr zu dem 
Rechtszustande zur Zeit des Erlasses der Bulle de Salute 
und meinte, daß man in Rom die heutige Lage der Kirche, 
in Preußen trotz der neuen Gesetze wohl noch als einen Gewinn 
im Vergleich mit ihrem Besitzstande von vor 1840 betrachte. 
„JIch empfehle Ihnen, denen, welche den heutigen Zustand 
als diokletanisch bezeichnen, die Frage entgegenzuhalten, ob 
sie die Rückkehr zum „status quo“ von 1825 wollen. Ich 
habe über diesen Vorschlag noch keine definitive Antwort 
des Kultusministers erhalten, weil sich derselbe noch mit dem 
Staatsministerium beraten wird; prima kfacie hat Falk nur 
einen Zweifel darüber geäußert, ob die preußischen Katho- 
liken mit der Rückkehr zu der preußischen Gesetzgebung von 
1824 zufrieden sein würden.“ 
Bismarck beschränkte sich auf einen einzigen direkten Vor- 
schlag, den sogenannten Franchi'schen vom Jahre 1878: An- 
erkemnmung der Ammeldungspflicht gegen Wiederherstellung 
einer preußischen Gesandtschaft in Rom. Jacobini machte 
hiergegen geltend, daß die Wiederherstellung der diplomati- 
schen Beziehungen beider Höfe bei den Katholiken den Ein- 
druck machen werde, als sei der kirchliche Friede nach Meinung 
des Papstes vollständig hergestellt. Es müsse dann wenigstens 
irgend eine handgreifliche Konzession wie etwa die Zulassung 
der verurteilten Bischöfe noch dazu kommen. 
Bismarck erwiderte, daß selbst eine Begnadigung der 
Bischöfe durch den König ohne Aenderung der Gesetzgebung, 
also ohne Zustimmung beider Häuser des Landtages, den- 
selben noch nicht die Möglichkeit der Wiederaufnahme ihrer 
kirchlichen Funktionen gewähren werde, und daß, seiner An- 
sicht nach, die Frage von der Wiederbesetzung der nach ge-
	        
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