Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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Wien, 22. bis 24. September 1879. 
Unterredung mit dem französischen Botschafter in 
Wien Teisserence de Bort über den friedlichen 
Charakter des deutsch-österr. Bündnisses.“ 
Bismarck: „Ich ergreife mit Bereitwilligkeit die Gele- 
genheit, um Ihnen die förmlichste und bestimmteste Versiche- 
rung zu geben, daß die intimen Beziehungen Oesterreichs 
und Deutschlands Frankreich keineswegs beunruhigen noch seine 
Empfindlichkeit erregen dürfen. Sie können die guten, zwi- 
schen Deutschland und Frankreich bestehenden Beziehungen we- 
der vermindern noch ändern. Ich glaube im Gegenteil, daß 
in einer nahen Zukunft die Innigkeit unserer Beziehungen 
größer werden wird, und daß wir die besten Freunde von 
der Welt sein werden. England dient uns als Beispiel; der 
alte Haß ist vergessen und heute ist England der getreue 
Verbündete Frankreichs. Oesterreich ist auch ein Beispiel. 
Vor zehn Jahren würde man mich nicht auf die nämliche 
Weise empfangen haben. Heute ist alles vergessen. Die 
Völker wie die Menschen haben wenig Gedächtnis. Ich bin 
immer aufrichtig und Herr Waddington, mit welchem ich sehr 
viele Beziehungen in Berlin hatte, hat den Beweis davon. 
Uebrigens verfolgt Deutschland keine angreifende Politik. Ich 
will in Zukunft in Frieden leben, und bei dieser Gelegenheit 
zitiere ich Ihnen das Wort eines Ihrer Minister, der ehe- 
mals sagte, daß Frankreich mit Niemand Streit suche, weil es 
befriedigt sei. Nun, ich kann Sie versichern, daß Deutschland 
auch befriedigt ist.“ 
stümmelte u. erniedrigte, schuf er einen Stein u. einen Scharnhorst.“ 
Indem mein Herr, der Kaiser, und die Offiziere, die ihn beeinflußten, 
euch Metz und einen Fetzen von Lothringen nahmen, haben 
sie den allergrößten politischen Fehler gemacht.“ Diese Aeußerung 
ist natürlich unglaubwürdig. 
*) Nach der „Kölnischen Zeitung“ vom 28. September 
1879. 
 
	        
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