Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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Bennigsen wird nunmehr nicht an den Ernst meiner gestrigen 
Aeußerungen glauben. Es wäre mir lieber gewesen, wenn 
Sie Bennigsen nichts gesagt hätten. Wir sind mit Drohungen 
auseinander gegangen, und ich habe keine Hoffnung auf Ver- 
ständigung. Wenn der Landtag die Vorlage nicht annimmt, 
so bleibt mir nichts übrig, als ihn aufzulösen. Spricht sich 
das Land gegen mich und meine Politik aus, so gehe ich ab. 
Mit solchen unfähigen Politikern wie Bennigsen und Miagquel, 
die auf den Wink der öffentlichen Meinung horchen, mit 
solchen Karlchen-Miesnick-Tertianern und Kindern kann ich 
nichts machen.“ 
Hohenlohe: „Eine Auflösung wird den Nationalliberalen 
nicht unangenehm sein, da sie sich durch ihre Opposition gegen 
das Gesetz populär zu machen hoffen.“ 
Bismarck: „Da könnten sie sich täuschen. — Ich er- 
kenne mit Dank an, daß Sie darauf bedacht sind, einen Bruch 
mit den Nationalliberalen zu verhüten. Die Kerle sind aber 
so dumm, daß mit ihnen nichts anzufangen ist. Bennigsen 
möchte jetzt in der Kommission den Bischofsparagraph ab- 
ändern. Darauf gehe ich aber nicht ein.“ 
Berlin, 6. Juni 1880. 
Unterredung mit dem Vorstande des Auswär- 
tigen Amtes Fürsten Hohenlohe-Schillingsfürft, 
betreffend die Stellvertretung des Reichskanzlers.“ 
Bismarck: „Es wäre mir, wie ich Ihnen bereits be- 
merkte, lieb, wenn sie die Geschäfte des Stellvertreters des 
Reichskanzlers, die jetzt Stolberg versieht, auch noch mit- 
übernähmen, da ich Ihnen die nötige Erfahrung zutraue, 
während meiner Abwesenheit die Reichsbehörden zu über- 
wachen. Haben Sie Stolberg bereits sondiert?“ 
A. a. O., S. 299. 
 
	        
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